Rezension

Echt.

The Way You Crumble -

The Way You Crumble
von Nena Tramountani

Bewertet mit 4 Sternen

„Vielleicht geht es nicht nur beim Backen oder Kochen darum, den Prozess genau wie das Ergebnis zu zelebrieren. Vielleicht ist das der Grund, aus dem wir hier sind. [...] 

Ich dachte immer, um ein Teil von etwas zu sein, muss ich erst fehlerfrei werden, aber das ist wohl Schwachsinn.“ 

 

„The Way You Crumble“ ist der zweite Band der Hungry Hearts Trilogie von der Autorin Nena Tramountani. Meiner Meinung nach ist es allerdings durchaus möglich die Bände unabhängig voneinander zu lesen, da sie zwar alle miteinander zusammenhängen, jedoch ohne großes Vorwissen gelesen werden können. 

Ich habe tatsächlich den ersten Band der Reihe gelesen und habe mich daher auch schon sehr auf den zweiten Band gefreut, zum einen weil man die Protagonistin wenigstens schon kurz einmal kennengelernt hat und zum anderen aufgrund von Nenas einzigartigem Schreibstil. 

Aber dazu später mehr… 

 

Erst einmal würde ich gerne etwas zum Cover sagen: Genauso wie das des ersten Bandes ist es vom Aufbau her sehr schlicht gehalten und hat doch mit den Motiven und dem Glitzer einen kleinen Eye-Catcher geschaffen. Besonders schön finde ich, dass die jeweiligen Motive auch bisher zum Inhalt gepasst haben, man diese einfach gefühlsmäßig zuordnen konnte und es eben die Bände miteinander verbindet indem sie eine Gemeinsamkeit haben. 

 

Ich habe damals nach dem Lesen des ersten Bandes gesagt, dass ich den Inhalt erst einmal „sacken lassen“ musste und meine Gefühle nur schwer zuordnen konnte. Daher habe ich den ersten Band auch zweimal gelesen. Den zweiten Band musste ich bereits während des Lesens „sacken lassen“. Ich kann es nicht richtig greifen allerdings hat Nena wie ja bereits erwähnt einen ganz besonderen Schreibstil, der einen auch direkt in den Sog gezogen hat. Ich war direkt wieder in Goldbridge bei den Protagonisten mit meinen Gedanken. Allerdings hat sie meiner Meinung nach auch eine ganz besondere Art mit Thematiken umzugehen, von denen ich persönlich entweder bisher wenig gelesen habe oder die in anderen Handlungen vielmehr nebenbei abgewickelt werden oder gar verharmlost. Nena Tramountani macht dies nicht. Mit jeder ihrer Geschichten, die ich bisher gelesen habe, habe ich dazugelernt und mich entwickelt. Mir kommt alles immer etwas roher und echter vor als bei anderen Büchern des Genres und man sollte sich über die schon fast brutale Ehrlichkeit und Realität bewusst sein. „The Way You Crumble“ war für mich kein Buch mit dem ich der Welt entfliehen konnte, denn ich habe sie in der Handlung wiedergefunden und habe Seiten davon kennengelernt, derer ich mir zuvor nicht in dem Ausmaß bewusst war. Echo und Alexis sind beide Kämpfer, doch sie führen diesen Kampf nicht nur mit der Welt sondern vielmehr mit sich selbst. 

Das zu Lesen nimmt einen emotional mit und hat mich auch ziemlich aufgewühlt zwischendurch. Obwohl man in einen Lesefluss gesogen wird, musste ich ich das Buch ab und an einfach beiseite legen und den Inhalt verdauen. 

Also nein, es ist keine rosarote Zuckerwattenwolke die euch erwarten aber dafür etwas Tiefergehendes. Und das ist weder ein Vor- noch Nachteil. Ich liebe Bücher in denen alle ein wohlverdientes Happy-End bekommen und man sich einfach Wegträumen kann. Aber genauso liebe ich diese Art von Büchern. Die Art, die Themen und Probleme anspricht und diese auch nicht auf magische Art und Weise am Ende verschwinden. Obwohl ich Alexis und Echo wohl von einigen Ansichten und Taten her nicht unähnlicher sein konnte, habe ich doch eine starke Bindung zu Ihnen aufbauen können. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und ihren Schmerz fast schon spüren. 

Ich persönlich finde diesem Emotionalen Aspekt wirklich wichtig und bin daher froh, dass ich ihn im zweiten Band aufbauen konnte. Tatsächlich konnte ich die beiden zwar in einigen Stellen weniger nachvollziehen oder in ihren Aktionen unterstützen als die Protagonisten aus dem ersten Band, allerdings konnte mich der zweite Band doch mehr von sich überzeugen als der Erste. 

 

Ich freue mich daher schon sehr Darcy und Nic in „The Way We Melt“ richtig kennenzulernen.