Rezension

Ein genialer Krimi mit Goethe und Schiller als Ermittler

Durch Nacht und Wind - Stefan Lehnberg

Durch Nacht und Wind
von Stefan Lehnberg

Bewertet mit 5 Sternen

„Durch Nacht und Wind“ – mit diesem Titel, der ein Teilzitat aus Goethes „Erlkönig“ ist, verspricht der Autor eine abenteuerliche Geschichte. Und ja, die Story ist hält, was sie andeutet.

Goethe und Schiller geraten durch die Furcht des abergläubischen Großherzog N. in einen mysteriösen Kriminalfall, dessen Auflösung sowohl das dichtende Ermittlerduo als auch die Leser vor einige Herausforderungen stellt.

N. wird durch einen Brief von Professor Kranigk vor einem Smaragdring, der sich in seinem, Ns. Besitz befindet, gewarnt. Auf dem Schmuckstück läge ein Fluch, den nur er, Kranigk, bannen könne.

Unsere aufgeklärten Dichter glauben nicht an einen Fluch, spielen aber die Posse mit, da ihnen der Großherzog zutiefst zuwider ist. Doch als N. am nächsten Tag tot in einer, von außen nicht öffenbaren Truhe liegt, erhält die Geschichte eine Eigendynamik.

Meine Meinung:

Das Buch lässt sich herrlich leicht lesen, auch wenn es in einer altertümlichen – der Zeit Goethes und Schillers angepassten – Sprache verfasst ist. Ich habe beim Lesen förmlich jedes Schlagloch der unbequemen Kutschenfahrt in meinem Rücken gespürt.
Trefflich der Wortwitz, mit dem sich die beiden Dichterfürsten die Stichworte zuwerfen.

Goethe und Schiller ermitteln in der guten Tradition von Sherlock Holmes und Dr. Watson. Passend dazu auch, dass Schiller ja einstmals als Wundarzt praktiziert hat. Der Gegner der beiden ist der Figur des überdurchschnittlich intelligenten und wandelbaren Dr. Moriarty nach empfunden.

Mein absoluter Lieblingssatz:
„Wenn man alle Gesetze studieren wollte, käme man gar keine Zeit, die zu übertreten.“

Das Cover passt sehr gut zu der Zeit, in der die Handlung spielt. Die Aufmachung des Buches ist hochwertig und beschert dem Leser ein haptisches Highlight.

Fazit:

Ein köstlicher Krimi, der Lust auf mehr Ermittlungen mit Deutschlands bekanntesten Dichtern macht. Gerne vergebe ich daher 5 Sterne und eine Leseempfehlung.