Rezension

Ein kleines Sträußchen Mohnblumen...

Die Seele des Bösen - Rettung unter Freunden - Dania Dicken

Die Seele des Bösen - Rettung unter Freunden
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

~~Gleich zu Beginn des Buchs gibt es wieder eine Kostprobe davon, womit es Autorin Dania Dicken immer wieder gelingt, ihren Lesern Gänsehaut zu verursachen: wir sehen auf eine schreckliche Tat aus Tätersicht. Und schrecklich ist wirklich, womit die Ermittler in diesem achten Psychothriller um Profilerin Sadie Scott konfrontiert werden…
 
Sadies Ehemann und FBI-Kollege Matt ist gerade regelmäßig wegen Undercover-Ermittlungen im Drogenmilieu wenig daheim, als FBI-Profilerin Sadie Scott eher gelangweilt an ihrem Schreibtisch sitzt. Da ruft ihre Freundin und frühere Kollegin aus der BAU in Quantico an, Cassandra Williams, um um Unterstützung in einem Fall verschwundener Frauen zu bitten, die später als gefolterte Leichen wieder auftauchen. Alle sind blond…
 
Dania Dicken hatte ja schon in vorigen Bänden die gruseligsten Taten aus der Sicht der Opfer beschrieben – diesmal setzt sie noch eins drauf, indem sie dem Leser vermittelt, wie bestialisch ein Täter vorgeht, der seine Folter-Opfer für möglichst lange Zeit bei sich behalten will.
 
Wenigstens privat läuft es für Sadie zunächst gut: Sie hat an Stärke gewonnen, wie sie zum Beispiel bei der Vernehmung traumatisierter Verbrechensopfer beweist. Inzwischen ist sie sogar in der Lage, in heiklen Situationen ihre eigene Vergangenheit mit in die Waagschale zu werfen. Doch dann kommt es zu dramatischen Verkettungen der Ereignisse nach einer Razzia im Drogenmilieu und einem Einsatz von Freund und Kollege Phil im SWAT-Team. Er erschießt den Bruder des gesuchten Drogenkönigs und gerät ins Fadenkreuz.
 
Ob die Idee mit dem Lockvogel wirklich gut ist? Warum schlug die Razzia fehl?
…das sind noch fast harmlose Fragen gegenüber dem, was noch in diesem Thriller passiert. Es wird heftig, es wird persönlich und es wird brutal. Und wenn man als Leser gerade denkt, man hätte jetzt alles abbekommen, kommt noch einmal die Frage nach der fehlgeschlagenen Razzia auf.
 
Die übliche Bemerkung: nicht für Personen geeignet, die bei Sexualsadisten zartbesaitet sind.