Rezension

Ein lesenswertes "Dankeschön"

Böser kleiner Junge - Stephen King

Böser kleiner Junge
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Leonard Bradley, Pflichtverteidiger des zum Tode durch die Giftspritze verurteilten George Hallas, trifft sich mit seinem Klienten zu einer letzten Unterredung im Gefängnis. George hat keinerlei Interesse das Urteil anzufechten oder die Vollstreckung zu verhindern, er möchte nur eines: Die unglaubliche und schockierende Geschichte erzählen, die dazu führte, dass er zum Mörder wurde.

Leseeindruck:
Schon die ersten Seiten lassen keinen Zweifel daran, wer diese Geschichte geschrieben hat. Sofort ist man selbst im Besuchsraum, sitzt neben Leonard und George und wird gefangen genommen von der unglaublichen Geschichte, die George zu erzählen hat.
Ja, als treuer King-Leser erkennt man viele Verweise auf andere Werke und ja, auch ein wenig vorhersehbar ist der Handlungsverlauf und dennoch ist man gefesselt.
Ich mochte die Geschichte und ich mochte auch George. Obwohl er einen Mord begangen hat, ist er ein sympathischer und sehr menschlicher Protagonist, der seine Tat zwar nicht bereut, wohl aber Angst vor den Konsequenzen - dem Tod durch Hinrichtung - hat und dennoch gewillt ist, seine Schuld zu begleichen.

Fazit:
Eine Kurzgeschichte, die fesseln und unterhalten kann. Eine gelungene Mischung aus Horror und Erzählung und ein wunderbares Dankeschön an die deutschen und französischen King-Fans. Vielen Dank Stephen King!