Rezension

Ein lockerer Roman mit Witz und viel Herz

Cheffe versenken - Christiane Güth

Cheffe versenken
von Christiane Güth

Bewertet mit 3.5 Sternen

Trixi hat bis zu ihrem dreißigsten Geburtstag nur selten gearbeitet. Aber als die Eltern plötzlich auswandern, der Scheck ausbleibt und ihre Schwester auch noch möchte, dass sie auszieht, ist es um ihre Ruhe geschehen. Was soll sie tun? Die Möglichkeit eine Verlagschronik zu schreiben, ist nicht ihre beste Idee, und als sie das Gebäude sieht, bleibt ihr die Luft weg. Aber woher sonst Geld nehmen und ihre Schwester vom Gegenteil überzeugen? Sie wird zur Büro Trixi mit allen Höhen und Tiefen zu denen eine Leiche und ein toller Mann gehört'

Gütersloh in einem Buch? Ich bin dabei. Und das ist nur eine Kleinigkeit, die mir an diesem Buch gefallen hat. Trixi hat einige Dinge, die mir bekannt vorkommen oder die ich auch gerne hätte. Noch hat sie ihren Weg im Leben nicht gefunden und auf eigenen Beinen stehen, ist auch ziemlich schwierig. Aber genau dieses Verhalten macht sie sympathisch. Sie ist chaotisch, quirlig, kreativ aber auch ganz schön faul. Gäbe es nicht ihre Schwester, die sie bei sich wohnen lässt und ihre Nichte Rachel, die Trixi ihren Grip leiht, ständen wir manchmal ganz schön auf dem Schlauch.
Außerdem arbeitet Trixi in einem Verlag und das ist auch mein größter Wunsch. Obwohl dieser Verlag in Gütersloh ziemlich düster wirkt und auch der Besitzer ziemlich eigenartig ist, ist das Arbeitsleben nie langweilig. Viele verschiedene Charaktere bevölkern den Verlag und man kann lachen, den Kopf schütteln und mit Trixi leiden.

Die Leiche kommt auch nicht zu kurz, obwohl Trixi manchmal gedanklich Abzweigungen verpasst oder sich trottelig verhält. Schließlich ist der Roman nach einigen Seiten schon wieder vorbei. Trixi bleibt dem Leser in Erinnerung als witziges Mädchen, dass noch einiges Lernen muss.