Rezension

Ein magisches Buch voller Gefühl

Die geheime Sammlung - Polly Shulman

Die geheime Sammlung
von Polly Shulman

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Es ist nicht leicht, eine Außenseiterin zu sein. Doch dann bekommt Elizabeth einen Aushilfsjob in einem ganz besonderen Museum, dem New Yorker Repositorium der verleihbaren Schätze, in dem man Kunst und Krempel, Wertvolles und Verrücktes ausleihen kann: alte Möbel, schönen Schmuck, eine Perücke, mit der Marie Antoinette einst durch ihr Schloss stolzierte. In den geheimnisvollen Lagerhallen fi ndet Elizabeth aber auch endlich echte Freunde, die bereit sind, mit ihr durch Dick und Dünn zu gehen. Und die braucht sie dringender, als sie geahnt hat – denn verborgen im Keller gibt es noch eine ganz besondere Sammlung, deren Schätze allesamt magische Kräfte haben. Nun beginnt jemand, ihnen den Zauber zu rauben. Nur Elizabeth kann dies verhindern, aber damit bringt sie sich selbst in große Gefahr …

Meine Meinung:

Man kann sich alles ausleihen – man muss nur wissen, wo!

Wir bekommen diese phantastische Geschichte aus Sicht der Protagonistin Elizabeth erzählt. Wie so oft bei Romanen, deren Protagonisten Teenager sind, bin ich über diese Perspektivenwahl froh. Die Gefühle und Gedanken von Elizabeth kommen so viel besser zur Geltung und der Leser kann sie deutlicher verstehen, denn nicht immer sind ihre Gedankengänge klar nachvollziehbar für einen Außenstehenden.

Die Sprache ist sehr einfach gehalten und lässt sich dadurch flüssig und zügig lesen. Trotz allem kann man die Magie der Gegenstände praktisch spüren und dieser gekonnte Mix hat mich positiv überrascht.

Wir werden zu Beginn sofort ins Geschehen hineingeworfen. Der Einstieg war mir hier ein bisschen zu direkt und ich musste mich erstmal ein paar Seiten lang orientieren. Bizarr ist wohl das richtige Wort dafür, denn die erste Handlung der Protagonistin ist das Verschenken ihrer Turnschuhe an eine Bettlerin. Verrückten Dingen werden wir im Verlauf der Geschichte immer wieder begegnen, aber genau das prägt sie auch.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, weil sie irgendwie typisch für ihr Alter agiert haben, aber doch auf ihre Art und Weise speziell waren. Besonders die Protagonistin hat ihren eigenen Kopf und zeichnet sich durch ihren Mut und ihre Entschlossenheit aus. Auf den Mund gefallen ist die Gute auch nicht und so darf man sich auf ein paar fetzige Dialoge freuen. Auch die Nebencharaktere konnten mich durch ihre Individualität überzeugen und waren deswegen glaubhaft.

Mein einziger Kritikpunkt geht an die Spannungkurve. Die Story ist mir zur Mitte hin zu sehr abgeflacht. Für mich gab es wenige Höhepunkte und es hätte durchaus ein bisschen spannender sein dürfen. Damit will ich allerdings nicht sagen, dass die Geschichte langweilig war, sondern lediglich, dass es mir am “ich muss die nächste Seite noch unbedingt”-lesen-Feeling gefehlt hat. Auch der Schluss war mir zu schnell, nach dem Motto: Ach beenden wir das ganze nun.

Die Fantasyelemente waren durchaus gelungen und ich habe mich gerne in die magische Welt des Repositoriums entführen lassen. Die Geschichte scheint in sich abgeschlossen zu sein, aber ich hätte nichts dagegen noch eine Fortsetzung zu lesen. Offen gelassen hat es sich die Autorin zumindest.

Bewertung: 4 / 5 Sterne