Rezension

Ein mitreißender Roman

Josses Tal -

Josses Tal
von Angelika Rehse

Bewertet mit 5 Sternen

Angelika Rehse erzählt in ihrem Debütroman die Geschichte von Josef, der 1925 unehelich von seiner Mutter Helene geboren wird. Er wächst bei ihr und seinen Großeltern auf. Er ist eine Schande für die Familie. Vom Großvater misshandelt, erfährt er keine Nähe und Liebe in der Familie. Als nach dem Umzug nach Dorotheental der junge Nachbar Wilhelm Josef vor einer Prügelattacke rettet, hat er in ihm einen Beschützer und Freund gefunden. Zum ersten Mal in seinem Leben erfährt Josef durch Wilhelm und seiner Familie Zuneigung. Wilhelm wird für Josef zu einem Halbgott, für den er alles tun würde. Und Wilhelm, ein überzeugter Nazi und SA-Mann, weiß dies mit den Jahren sehr gut auszunutzen.

Dieser Roman erzählt die Lebensgeschichte eines Jungen, der durch die Lieblosigkeit und Kälte innerhalb der eigenen Familie empfänglich für Freundlichkeit und Anerkennung und dadurch manipulierbar wurde. Es ist eine Geschichte, die in jedem Punkt nachvollziehbar und authentisch auf den Leser herüber kommt. Die Handlung ist voller Spannung und so konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Durch den leichten und lockeren Schreibstil flogen die Seiten nur so dahin.

Mein Fazit:

Ein sehr aufwühlender, mitreißender und fesselnder Roman, den ich mit bestem Gewissen weiter empfehlen kann. 5 wohlverdiente Sterne.