Rezension

Ein nettes Hörbuch - ich hatte unterhaltsame Hörstunden

Sinking Ships - Tami Fischer

Sinking Ships
von Tami Fischer

Bewertet mit 4 Sternen

„Sinking Ships“ ist der zweite Teil einer Reihe, den man problemlos auch ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen oder hören kann.
Der Schreibstil von Tami Fischer ist locker-leicht, und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Sie wird abwechselnd aus der Sicht von der beiden Protagonisten erzählt.
Carla Santos hat eine bewegte Vergangenheit. Sie zieht ihre beiden Brüder groß und versucht gleichzeitig Job und Studium unter einen Hut zu bringen. Damit ihr niemand etwas anhaben kann, versteckt sie sich hinter einer rauen Schale und stößt die Menschen, die ihr helfen wollen, immer wieder von sich.
Mitchell dagegen ist erfrischend anders, nicht der Bad Boy. Eher ein Sunny Boy, er hat ein Herz aus Gold und scheint auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Er hat ein Stipendium, ist ein sehr guter Schwimmer und hat gute Noten. Und er ist deswegen kein bisschen überheblich oder arrogant.
Als Mitchell Carla bei einer Party aus dem Pool zieht und ihr so das Leben rettet, beginnen Carlas Mauern zu bröckeln. Sie gesteht ihm ihre panische Angst vor Wasser. Und das ist der Beginn einer Freundschaft, die bald Herzklopfen verursacht.
Die Charaktere sind lebendig und authentisch, sie haben Ecken und Kanten und im Laufe des Buchs schließt man sie ins Herz – den einen früher, den anderen später.
Carla ist anfangs sehr abweisend, was es einem schwer macht, sie zu mögen. Erst als sie nach und nach ihre Ängste offenbart, versteht man, warum sie sich so verhält. Von Mitchell mit seiner verständnisvollen und warmherzigen Art hingegen war ich direkt begeistert. Den muss man einfach lieben.
Die Emotionen konnte ich ab der Hälfte des Buchs ganz gut mitfühlen, vorher war Carla einfach viel zu verschlossen, als dass man sich gefühlsmäßig auf sie einlassen hätte können. Aber dann ist das Knistern zwischen den beiden spürbar und fühlbar.
Die Geschichte beginnt ruhig und nimmt dann an Fahrt auf, weshalb mir die zweite Hälfte besser gefallen hat.
Ich habe das Buch als Hörbuch angehört, welches von zwei Sprechern vorgelesen wird.
Carlas Part wird von Fanny Bechert gesprochen und sie hat mich von Anfang an überzeugt. Sie bringt Carlas Emotionen und ihr Temperament sowie ihre spanischen Ausdrücke echt gut rüber und es macht Spaß ihrem kurzweiligen Vortrag zuzuhören.
Oliver Dupont hat den männlichen Part gesprochen und mit ihm hatte ich so meine Schwierigkeiten, da mir sowohl seine Stimmfärbung als auch seine Art Mitchell zu lesen nicht wirklich zugesagt hat. Es stört mich nicht, dass er sich etwas älter anhört als der Prota , das war es nicht. Vielmehr finde ich seinen Vortrag nicht ganz so mitreißend und ich finde seine Stimme passt nicht zu dem Mitchell in meinem Kopf. Das wurde tatsächlich ab der Hälfte des Buchs etwas besser, aber ganz überzeugt hat mich Oliver Dupont als Mitchell leider nicht.
Fazit:
Eine tolle Geschichte um Carla und Mitchell, die es sich lohnt zu hören. Ich hatte unterhaltsame Hörstunden.