Rezension

Ein ruhiger Roman

Die Frau von Shearwater Island - Magali Robathan

Die Frau von Shearwater Island
von Magali Robathan

Bewertet mit 4 Sternen

Der Roman "Die Frau von Shearwater Island" hat mich vor allem neugierig gemacht, da ich die englische Küste mit ihrer Rauheit und Vielseitigkeit liebe. Die Leseprobe hat mir gezeigt, dass die Autorin auch Wert darauf legt, diese Schönheit durch ihre Beschreibungen zu unterstreichen. Und das schafft sie im gesamten Buch. Während für mich dabei die Geschichte etwas in den Hintergrund rückt.

Alice, eine junge Frau, lebt auf der einsamen rauhen Insel Shearwater Island, ist auch wie die anderen Inselbewohner in ihrem täglichen Leben gefangen. Aufgerüttelt werden alle durch die Ankunft des Autors Patrick, der sein nächstes Buch auf der Insel schreiben möchte. In dieser Zeit lebt er im Haus von Alice. Alice hat sofort Vertrauen zu ihm und erzählt ihm ihre Geschichte und die Geschichte der Insel. Es kommt wie es kommen muss, die zwei kommen sich näher. Das es nicht so ist, wie es sich Alice erhofft, wird schnell klar und ihr Leben liegt wieder in Scherben.

Die Autorin hat einen sehr ruhigen Roman geschaffen, der für mich hauptsächlich durch seinen Handlungsort interessant ist. Denn ich liebe Geschichten, die an Orten spielen, die ungewöhnlich sind und eine besondere Gemeinschaft hervorbringen. Neben Alice lernt man die Hoffnungen und Probleme der anderen Bewohner kennen. Das gibt ein rundes Bild einer Inselbevölkerung, die sich zum Teil wünschen auf dem Festland mit größeren Möglichkeiten zu leben und anderseits die Inselgemeinschaft nicht verlassen wollen. So geht es auch Alice, deren Leben man natürlich am besten kennenlernt. Sie ist eine sympathische Protagonistin, deren Handlungen ich nicht immer nachvollziehen konnte, aber die mir doch nahe ging.

Insgesamt war mir das Buch in manchen Teilen zu langatmig vor allem was die Handlung betrifft. Positiv fiel der Sprachstil auf und die Beschreibungen, die sehr bildhaft sind und ich mir dadurch die Insel mit seinen BewohnerInnen gut vorstellen konnte. Ein netter Roman, der einfach ein wenig mehr Spannung und Handlung gebraucht hätte.