Rezension

Ein toller Auftakt der Hotel-Saga

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang -

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
von Michaela Grünig

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext
Heiligendamm, 1912: Die Berliner Hotelierfamilie Kuhlmann hat große Pläne, man will dem berühmten Grand Hotel Konkurrenz machen. Doch die High Society steigt lieber weiter bei der Konkurrenz ab. In dieser schweren Zeit zeigt ausgerechnet die junge Tochter Elisabeth kaufmännisches Geschick, während sich der sensible Sohn Paul für Musik begeistert. Vater Kuhlmann sieht sich gezwungen, dem Emporkömmling Julius Falkenhayn eine Teilhabe anzubieten. Und der hegt recht unkonventionelle Ansichten ...

Fazit:
5 von 5 Sterne
Am Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen. Allerdings hat sich das nach einigen Seiten gelegt und dann konnte mich der 1. Band der Palais Heiligendamm-Reihe so richtig fesseln.
Die Geschichte der Familie Kuhlmann wurde von Seite zu Seite spannender und die Charaktere von der Autorin wunderbar beschrieben, so dass ich die einzelnen Personen direkt vor mir sah.
Besonders gut gefallen hat mir dabei Elisabeth, die Tochter der Kuhlmanns. Für die damalige Zeit (1912) war es undenkbar, dass eine Frau eine Führungsposition in einem Hotel übernahm.
Doch ihr Bruder Paul, der eigentliche das Hotel irgendwann übernehmen soll, hat so ganz andere Interessen und er tut sich schwer damit, als zweiter Geschäftsführer zu fungieren.

Dann bricht der 1. Weltkrieg aus und dem Hotel Palais Heiligendamm fällt es immer schwerer betuchte Gäste einquartieren zu können. Diese steigen lieber bei der Konkurrenz, dem Grand Hotel, ab.
Dem Familienunternehmen Kuhlmann droht das aus, wenn sie das Darlehen der Bank nicht bezahlen kann. Doch Elisabeth gibt nicht auf. Sie kämpft für das Hotel, dass ihr so sehr am Herzen liegt und versucht mit allen Mitteln Lösungen für das Problem zu finden.
Damit sie das Hotel nicht verlieren sieht sich ihr Vater gezwungen, Julius Falkenhayn um Hilfe zu bitten. Er wird der neue zweite Geschäftsführer und seine Ansichten stoßen bei der Familie Kuhlmann nicht immer auf offene Ohren.
Dem Vater Kuhlmann geht es inzwischen gesundheitlich immer schlechter und schließlich führen Julius und Elisabeth das Hotel zusammen. Doch ihre Meinungen gehen oft sehr auseinander und da sind hitzige Diskussionen vorprogrammiert. Wenn da nur das Herz der beiden nicht wäre.
Was für ein 1. Band dieser Hotel-Saga. Die verschiedenen Charaktere und deren Geschichte konnte mich so richtig fesseln. Sei es die Familie Kuhlmann, das Dienstmädchen Minna, der Chefkoch Herr Brandmüller und alle Nebencharaktere, es waren unglaubliche Protagonisten, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Natürlich gibt es auch den ein oder anderen Charakter, der mir alles andere als sympathisch war, aber genau das machte die Story noch interessanter.

Der Schreibstil von Michaela Grünig ließ sich flüssig und bildhaft lesen und ich freue mich schon auf den nächsten Band der Palais Heiligendamm-Saga.
Ich gebe dem Roman 5 von 5 Sterne und kann ihn wärmstens empfehlen.