Rezension

Langweilig, langatmig und vorhersehbar

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang -

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
von Michaela Grünig

Bewertet mit 2 Sternen

Pailais Heiligendamm von Michaela Grünig ist der Auftakt einer Familiensaga. Mich persönlich konnte dieser erste Teil nicht überzeugen und ich habe mich mit der Geschichte auch etwas schwer getan. Ich lese sehr gerne historische Familiensagen und da ich Doberan und Heiligendamm auch kenne habe ich mich sehr auf das Buch gefreut. Aber leider war es etwas langatmig und teilweise hat mich die Protagonistin Elisabeth an Scarlett aus Vom Winde verweht erinnert. Auch die Story an sich wirkte sehr nach einen billigen Abklatsch des großen Romans.

1912 die Hotelierfamilie Kuhlmann hat sich ein großes Ziel gesetzt. Sie wollen in Doberan ein Luxushotel errichten dass dem berühmten Grand Hotel in Heiligendamm Konkurrenz macht. Doch dies ist nicht einfach. Zum einen wird das Grand Hotel bevorzugt und zum anderen kommen finanzielle Sorgen dazu. Auch die Konkurrenz versucht Mittel zu finden das Palais zu vernichten. Ausgerechnet in dieser Lage zeigt die Tochter der Kuhlmanns geschäftliches Geschick und verhindert so eine Katastrophe. Doch die Lage wird nicht besser als der 1. Weltkrieg ausbricht.

Der Schreibstil ist eigentlich leicht und teilweise sehr bildlich. Und doch habe ich mich dem Buch schwer getan. Die Autorin schreibt sehr ausführlich und teilweise langatmig. So wird sich an vielen Dingen aufgehalten. Sie behandelt auch einige Themen in dem Buch. Unter anderem Emanzipation, Homosexualität, Religion, Liebe und Krieg. Es war einfach zu alles zu viel. Man hatte das Gefühl die Autorin wollte einfach jedes Thema in ihrem Werk unterbringen. Mir war es eindeutig zu viel und ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht warum es neuerdings immer einen schwulen und einen Juden geben muss. Über die Passagen mit Paul und seinen Neigungen habe ich meist nur drüber weg gelesen. Wenn ich mit diesem Thema intensiv hätte befassen wollen, hätte ich eine andere Literatur bevorzugt.

Die Charakter waren alle sehr konstruiert und festgefahren. Die einen bleiben im 19 Jahrhundert festsitzen mit ihrer Weltanschauung, andere sind schon sehr modern für ihre Zeit. Besonders Elisabeth kam mir wie ein Abklatsch von Scarlett O‘Hara vor. Sie hat einen starken Willen und das Palais steht immer an erster Stelle. Dafür würde sie alles Opfern. Hauptsache ihrem Hotel geht es gut. Ich mag es wenn Protagonisten stark und eigenständig sind. Aber hier waren sie teilweise labil und auch festgefahren. Sie haben sich nicht wirklich entwickelt.

Ich habe für das Buch extrem lange gebraucht und habe immer wieder ein anderes Buch gelesen. Mir hat der erste Teil gereicht einen weiteren brauche ich nicht. Denn im Grunde weiß man wie es weiter geht und Enden wird. Denn das Buch ist sehr vorhersehbar und ähnelt zu sehr anderen Werken.