Rezension

Ein zeitgenössisch-historischer Roman zum Genießen

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit -

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit
von Anna Claire

Bewertet mit 4 Sternen

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit von Anna Claire bildet den Auftakt einer Reihe um drei Freundinnen während des Zweiten Weltkriegs. Erzählt wird zum einen die Geschichte von Luise, die von Nazi-Deutschland in die USA emigriert und ihrer Enkelin June, die sich auf die Spuren der Geschichte der Großmutter und ihrer beiden Freundinnen macht.

Die Umsetzung ist Anna Claire wirklich total toll gelungen, sie erzählt beide Handlungsstränge mit einem angenehmen Stil und so einnehmend, dass man emotional völlig in die Geschichte von Luise und June abtauchen kann. Man kann beiden Teilen der Story direkt folgen und ich war beeindruckt, wie gut die Autorin den historischen Part recherchiert hat. Sie hat die unterschwellige Bedrohung durch das Nazi-Regime ebenso gut eingefangen wie die Schwierigkeiten, sich als Emigrant in einem neuen Land zurechtzufinden. Natürlich darf auch das Gefühl nicht zu kurz kommen und es entwickelt sich eine sehr gefühlvolle Lovestory, die mir gut gefallen hat.

Auch Junes Geschichte rührt an, wenn mir hier vielleicht einiges an Tiefgang gefehlt hat. So wirkte für meinen Geschmack ihr Background und die Love Interests und das dazugehörige Drama etwas zu konstruiert, einiges ging mir zu schnell. Nichtsdestotrotz hat mich auch ihr Teil gut unterhalten, zumal sie mich mit ihren Recherchen gut bei der Stange gehalten hat und ich hier nach dem Ende direkt weiterlesen wollte, um herauszufinden, wie es weitergeht.

Luise und June sind dabei zwei starke Frauen, die beide mit einigen Schwierigkeiten konfrontiert werden. Sie machen beide eine schöne Entwicklung durch und finden zu sich selbst, bleiben dabei authentisch und glaubwürdig. Mit beiden würde ich gerne ein Erdbeereis essen wollen!

Ein sehr berührender, toll geschriebener Roman über zwei starke Frauen, die ihren Weg gehen. Ich kann die Fortsetzung kaum erwarten.