Rezension

Eine Frau im Schatten ihrer Bruders

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe -

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe
von Beate Maly

Bewertet mit 5 Sternen

Der historisch biografische Roman „Fräulein Mozart und der Klang der Liebe“ von Beate Maly aus dem Ullstein Taschenbuchverlag, hat mich ganz besondere gefesselt. Beate Maly beschreibt Salzburg sehr plastisch und ansprechend, ich konnte mich fast wieder zurückversetzt fühlen und an der Salzach langspazierten sehen.  

Wir lernen Nannerl Mozart kenne, sie ist die große Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart. Als Kinder sind die Geschwister oft zusammen aufgetreten, doch je älter sie wird muss sie ihren Platz neben Wolfgang aufgeben, für Frauen passt es echt auf der Bühne zu stehen. Sie hat daran doch schon schwer zuhauen und stürzt sich in Bälle und eigene Klavierkompositionen. Auf einem dieser Bälle lernt sie Franz Armand d’Ippold kennen, die beiden verlieben sich doch können nicht heiraten. Zum einen weil er keine gute Partie ist und zum Anderen, da die Familie Mozart zuviel Schulden hat. Dennoch lässt sich Nannerl nicht unterkriegen. 

Der Schreibstil von Beate Maly ist sehr angenehm, wodurch man gut in das Setting eintauchen kann. Vor allem die Einblicke in Nannerl’s Gedankenwelt und wie sie sich dann aber nach außen verhält, sind sehr gelungen.

 

Aber weggeschickt zu werden hatte einen bitterem bei Geschmack. War sie plötzlich nicht mehr gut genug, um vor Publikum aufzutreten?

Zitat Seite 66

 

Was mir besonders immer wieder durch den Kopf schwirrte war die Frage „Wie sah das eigentlich damals mit den Frauen, und Rechten aus?“ Das ist eine wichtige Frage. Klar wir reden von einer Zeitepoche, in der man sowieso schon wenig Rechte hatte und als Frau noch weniger. Dennoch war ich bei der Lektüre teilweise geschockt, wie bewusst dumm die armen Menschen und Frauen gehalten wurde. Oft wussten Frauen selbst über ihren eigenen Körper nicht mal bescheid! Gruselig, und doch noch sehr lange verbreitet, teilweise heute noch. 

 

Mich hat auch die Szene auf dem Marktplatz, mit der Bestrafung der Frauen echt  geschockt, trotz solcher realistischer Szenen ist das Buch keines Wegs auf Gewalt fixiert. Es erzählt von dem was damals Üblich war und wie Frauen sich versucht haben zu helfen. Nannerl hat in vielen Situationen Courage gezeigt und das ist echt mutig. 

Dieses Buch zeichnet ein Bild einer starken Frau, die ihre Liebe zur Musik und den Menschen die ihr wichtig sind nie aufgibt. Ich fand es richtig spannend diese Reise mit Fräulein Mozart zu machen und würde es jedem ans Herz legen, der historische Roman mit realen Personen schätzt.