Rezension

Erwartungen nicht erfüllt

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe -

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe
von Beate Maly

Bewertet mit 3 Sternen

Von Fräulein Mozart und der Klang der Liebe habe ich ehrlich gesagt viel erwartet. Nannerl war eine wundervolle Frau, die in ihrem Leben, für diese Zeit, einiges erlebt und erreicht hat. In dem Buch kam das leider nicht wirklich durch. Es geht um die Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart welcher bereits in jungen Jahren ein Talent im komponieren und musizieren zeigt. Seine ebenso begabte Schwester hingegen, kann mit ihrem Talent leider nicht viel anfangen und muss sich den Gepflogenheiten der damaligen Zeit hingeben. Das die Liebe eine Rolle spielt, sagt schon der Name.

Leider kam mir genau das bei der Story etwas zu kurz. Der Schreibstil war gut und es ließ sich locker leicht lesen. Das dieses Buch nur aus einer Sicht geschrieben wird, ist angenehm und lässt einen in Nannerl hineinversetzen. Über die 400 Seiten begleiten wir sie von der Geburt bis hin zu ihrem ersten Kind und durch ein interessantes Leben. In dem Buch kommt ihre Liebe leider etwas zu kurz. Ich habe mir eine romantische Liebesgeschichte vorgestellt. Das ihr Geliebter so selten vorkam, war leider wirklich Schade denn die beiden verband so viel mehr als die Liebe. Es war insgesamt zu wenig Romantik und Liebe in dem Buch und es ging mehr um das Leiden der jungen Frau durch ihren Bruder der hier durch und durch schlecht dargestellt wird.

Im gesamten konnte ich mich nur schwer in das Buch rein finden und obwohl es angenehm geschrieben war, fehlt mir die Art eines Buches, welches mich in sich aufnimmt und nicht mehr loslässt. Alleine, dass ich den Namen des Liebhabers nicht mehr weiß zeigt, wie wenig einem in Erinnerung geblieben ist. Trotzdem finde ich, dass das Buch durchaus Potential hat nur ein wenig mehr in die Tiefe hätte gegangen werden können.

Die Spannung war auf einem Seichten stetigen Level ohne große Anstiege oder Abstiege. Durch die Jahreszahlen wurden wir gut durch die Jahre geführt und konnten uns vorstellen, wie viel Arbeitsaufwand es war, Mozart berühmt zu machen. Das finde ich angenehm und konnte dadurch sehr gut nachempfinden, wie viel Nannerl in ihrem Leben erlebt hat.

Das Ende des Buches war für mich persönlich sehr unbefriedigend, da hier nicht gezeigt wird, wie die Ehe verläuft und was aus ihren Kindern wird beziehungsweise aus ihrem Liebhaber. Das finde ich hier besonders schade, da hier sehr viel des interessanten Lebens weggenommen wurde. Eine Weiterführung der Geschichte wäre in dem Fall sinnvoll gewesen, da Nannerls Leben hier gerade einmal anfängt.

Die Charaktere habe ich lieb gewonnen. Besonders Nannerl als Protagonistin war eine angenehme Persönlichkeit. Sie zeigt eine Reife und auch emanzipierte Seite. Sie möchte mehr sein, als andere Frauen. Ihre beste Freundin ist da ein ebenso gutes Beispiel und das finde ich so toll. Die Frauen des Buches waren allesamt starke Persönlichkeiten. Die Verwandlung von der kleinen Nannerl die ihren Kopf nicht durchsetzen kann, zu einer jungen Frau, die sich ihren Pflichten nicht wiedersetzt um die Familie zu beschützen war hervorragend zu beobachten.

Der Liebhaber von ihr war leider wenig Präsent, dafür das es in dem Buch um die Liebe gehen sollte. Trotzdem war er ein angenehmer Mann, der jedoch nicht genug um die Liebe seines Lebens kämpft. Das ist aber bei seiner Arbeit für mich verständlich gewesen und er hat versucht, etwas zu erreichen.

Insgesamt war das Buch durchwachsen. Für mich war es kein Highlight und es gibt für mich ein wenig was zu bemängeln weswegen es nur drei Sterne gibt. Ich hatte mir bei einer so tollen Persönlichkeit einfach mehr erwartet als mir gegeben werden konnte.