Rezension

Eine magisch verrückte und witzige Geschichte!

Das wandelnde Schloss - Diana Wynne Jones

Das wandelnde Schloss
von Diana Wynne Jones

Bewertet mit 5 Sternen

„Ich wusste ja gar nicht, was alte Leute alles erleiden müssen!“, keuchte sie, als sie sich weiter bergauf schleppte. „Aber ich glaube nicht, dass ich von Wölfen gefressen werde. Ich bin viel zu ausgedörrt und zäh. Das ist immerhin ein Trost.“

 

Meinung

 

Ach, dieses wundervolle Buch … Dass der Anime auf ein Buch basiert, hat mich komplett überrascht, daher war mir nach dieser Erkenntnis schnell klar, dass ich Das wandelnde Schloss lesen möchte. An dieser Stelle ein liebes Dankeschön an die Verlagsgruppe Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar. Das Buch ist so niedlich, schön und verrückt zugleich, dass ich lächeln muss, wenn ich daran denke.

Die junge Hutmacherin Sophie führt ein eher weniger aufregendes Leben, das auch noch unter keinem guten Stern steht, als sie eines Tages auf die Hexe der Wüste trifft. Da sie diese nicht gleich erkennt und sich bei ihr auch noch unbeliebt macht, verflucht die Hexe sie, sodass Sophie zu einer griesgrämigen Alten verwandelt wird. So will sie sich keinesfalls vor ihrer Familie zu erkennen geben, daher sucht sie einen Ausweg oder eben ein kleines bisschen Glück. Ihr Abenteuer beginnt, als das wandelnde Schloss ihren Weg kreuzt, in dem der Zauberer Howl lebt. Ist er so gefährlich wie viele behaupten?

Schon von Beginn an habe ich Sophie gerne auf ihrer Reise begleitet. Sie ist taff, schlagfertig und lässt sich nicht unterkriegen, auch wenn der Zauberer Howl samt seinen Bewohnern des Schlosses alles versuchen, ihr Grenzen zu setzen. Gegen sie kommt jedoch kaum einer an, im Gegenteil, sie lernen immer mehr zu schätzen, was sie macht und wie sie ist.

Howl ist ein Frauenschwarm schlechthin, benimmt sicher aber auch ganz untypisch, denn auch er hat Seiten, die keiner erwartet, denn wer verbringt schon Stunden im Bad, schützt seine Spinnen vor brachialen Reinigungsaktionen oder wird zu Schleim?! So richtig sympathisch fand ich ihn anfangs nicht, eher nervig, weil seine Stimmung immer von den Frauen abhing. Erst mit der Zeit fand ich ihn nett, bis dann am Ende aufgeklärt wird, warum er so war wie er war und was er die ganze Zeit vorhatte.

Michael, Howls Lehrling und Laufbursche, und Calcifer, der Feuerdämon, sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Während Michael sehr hilfsbereit war und oft an seine große Liebe gedacht hat, hat sich bei Calcifer viel um Zauberei gedreht. Gerade er war oft zynisch, war aber immer da, wenn er gebraucht wurde.

Im Laufe der Geschichte kamen weitere Figuren dazu, die die Geschichte wunderbar ergänzt haben, denn die Charaktere sind allesamt anders als erwartet und das hat mir unglaublich gut gefallen.

Sowohl die Welt als auch die Magie waren ganz bezaubernd, es gab viele niedliche Details, gerade auch die Zauberei war erfrischend anders und die Orte waren passend gewählt. Es war hin und wieder etwas ernst und düster, aber das wurde durch den Witz und Charme einzelner Figuren einmal mehr wettgemacht.

Der auktoriale Erzählstil sowie die Beschreibungen haben mir ebenfalls gut gefallen und mich die ganze Zeit mitgenommen, die Welt baute sich problemlos auf und die Kapitelüberschriften ließen mich oft schmunzeln und gaben einen kleinen Vorgeschmack auf das, was kommen sollte. Oftmals hatte ich auch den Anime im Kopf, was ich nicht als schlimm, sondern eher schön empfand, gerade weil auch die Musik so gut beim Lesen gepasst hat.

Anime und Buch weichen schon voneinander ab, aber das trübte mein Lesevergnügen nicht. Dadurch war die Überraschung beim Lesen umso größer, weil es anders, aber genauso gut war. Ich hatte viel Spaß und werde mir daher auf jeden Fall auch den zweiten Band besorgen.

 

Fazit

 

Ein verrücktes, magisches Abenteuer mit besonderen Charakteren, vielen Details und verwunschenen Geheimnissen. Ein tolles Lesevergnügen und definitiv wert, sich davon verzaubern zu lassen!