Rezension

Eine neue Welt

Der dunkle Schwarm -

Der dunkle Schwarm
von Marie Grasshoff

Bewertet mit 3.5 Sternen

Im Sci-Fi Roman "Der dunkle Schwarm" begeben wir uns ins Jahr 2100. Die Welt hatte einen drastischen Verlauf. Menschen können nun ihr Bewusstsein über Implantate namens "Hive-Minds" verbinden. Für die Protagonistin Atlas ist dies eine Goldgrube. Tagsüber arbeitet sie für die Entwickler, abends handelt sie mit den Erinnerungen, die aus den "Hive-Minds- gewonnen werden. Doch jede gute Geschichte hat irgendwann ein Ende. Plötzlich taucht ein Kunde auf und berichtet ihr von einem Mord an einem Hive. Dies scheint für Atlas unmöglich zu sein. Der Fremde bietet ihr einen Preis dafür an, dass sie den Täter findet. Dabei merkt aber Atlas nicht, dass sie in den Fokus zahlreicher Organisationen rückt.

Die Autorin kenne ich von ihrer letzten Reihe und habe lediglich nur den ersten Band "Neon Birds" gelesen. Hier habe ich auf jeden Fall viel noch nachzuholen. Dennoch freute ich mich auf diese Neuerscheinung sehr, da meines Erachtens nach, besonders im Sci-Fi Genre, dieses Buch enorm erwartet worden ist.

Das Szenario, welches die Autorin kreiert, ist mit vielen Idee verpackt. Ich habe ein bisschen Zeit gebraucht, um mich mit dem ganzen Setting, dem Fachvokabular sowie den Figuren einzufinden. Doch irgendwann konnte ich mich fangen und habe mit viel Neugier die Reise von Atlas mit ihren Androiden Julien und dem Fremden namens Noah verfolgt. Durch zahlreiche unterschiedliche Rätsel begibt man sich somit als Leser auf ein Abenteuer. Es wird spannend, düster und humorvoll. Hinsichtlich des Worldbuildings kann ich sagen, dass mir die Atmosphäre in diesem Buch gut gefallen hat. Nichtsdestotrotz fand ich das Worldbuilding im allgemeinen noch ausbaufähig. Ich hatte nicht das Kopfkino, welches ich mir erwünscht hätte.

Atlas als Protagonistin hat mir gut gefallen. Sie ist eine starke Protagonistin, die ihren Willen durchsetzt aber auch auf Werte und Normen achtet. Ihre Beziehung zu ihrem Androiden Julien wird indirekt im Buch thematisiert und diese erweist sich als sehr harmonisch. Aber auch Noah ergänzt die Geschichte gut, da er Atlas in seinen Gedankzügen als Gegenpol dient.

Zum Ende hin kommt noch die nötige Spannung auf, jedoch wird man als Leser am Ende mit einem recht offenen Ende zurückgelassen. Hier erhoffe ich mir einen Folgeband, der mir die ein oder andere Frage beantworten wird.

Fazit: Insgesamt hat mir "Der dunkle Schwarm" hinsichtlich der Story sowie den Figuren gut gefallen. Für einen kommenden Band würde ich mir ein tiefgründiges Worldbuilding wünschen, da hier viel Luft nach oben ist. Für mich sind es 3,5 Sterne, Tendenz nach oben.