Eine ungewöhnliche Geschichte
Mit seinem Debütroman hat Gavin Extence ein außergewöhnliches Buch erschaffen. Gerade das erste Kapitel fand ich sehr verwirrend. Es beginnt mit dem Ende des Buches. Danach werden wir wieder in die Vergangenheit katapultiert und arbeiten uns Stück für Stück voran.
Alex als Protagonist erinnert mich sehr stark an Oskar (Extrem laut und unglaublich nah); sehr jung und scheinbar hochintelligent. Die Ausdrucksweise und die Gedankengänge waren für mich anfangs nicht authentisch. Das passte nicht zu einem 10 jährigen Jungen, Alex war viel zu altklug.
Extence präsentiert uns in seinem Debütroman eine sehr überzogene Geschichte mit viel Charme, Witz und Melancholie, die den Leser zum Nachdenken über sein eigenes Leben anregt. Mein persönlicher Held in diesem Buch ist nicht der Protagonist, sondern dessen alter und manchmal muffeliger Freund Mr. Peterson.
Zu sehen wie die Freundschaft zwischen Alex und Mr. Peterson aufkeimt und sich später festigt war richtig toll. Auch die Dialoge der Figuren hatten selbst bei ernsteren Themen noch einen gewissen Witz.
Was mich doch etwas störte war, dass der Leser schon von vornherein wusste wie es Enden wird und dadurch einen holprigen Einstieg in die Geschichte bekam.
Fazit: Ein sehr spezielles Buch, dessen Bewertung mir schwer fällt. Erst verwirrend, manchmal zum schmunzeln und ganz sicher ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Vielleicht betrachtet man sein eigenes Leben danach etwas anders und versucht bewusstere Entscheidungen zu treffen. Alles in allem ist Extence sein Debüt durchaus gelungen.