Rezension

Es ist eine vielschichtige Geschichte über einen besonderen Jungen und einer außergewöhnlichen Freundschaft, tiefsinnig, amüsant und melancholisch.

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
von Gavin Extence

 Ich stelle fest, dieses Jahr wird wieder ein wirklich tolles Buchjahr voller toller, emotionaler, romantischer und freundschaftlicher Bücher. Dieses Buch stellt sich in eine Reihe von Büchern an, die dieses Jahr ein Highlight und ein Lesemuss sind.

Das Cover erinnerte mich an "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green, auch wenn es nicht ganz das gleiche ist. Dennoch ein wirkliches Wunschbuch und eines, das auf meiner Warteliste recht weit oben plaziert war. Die Farben, der Titel, den ich übrigens sehr ungewöhnlich finde, und die allgemeine Gestaltung des Covers finde ich durchaus gelungen. Nicht nur das es so ein Hingucker ist, nein die Aussicht auf "ein Märchen für Realisten" (Zitat auf den Cover) lockt es in die hand zu nehmen. wer es noch nicht getan hat, sollte das nachholen. Und ja, lasst euch hinreissen, auch den Klappentext zu lesen. Wenn ihr das Buch dann wieder zurücklegt, ist euch nicht mehr zu helfen.

Dieser Debütroman glänzt geradezu und erzählt euch die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft, von einem Jungen, der so anders ist, in dem was er tut und denkt. Es erstaunt mich immer wieder, wie es Autoren schaffen, solch ungewöhnliche Figuren zum Leben zu erwecken. Alex ist außergewöhnlich und seine Geschichte mehr als lesenswert. Aber die ganze geschichte wäre nicht so mein fall, wenn nicht das Gesamtbild der Charaktere zusammenpassen würden. Jede Figur hat hier seine Eigenheiten, seine Fehler, die ihn so besonders machen. Das erstaunt mich, denn niemand ist hier irgendwie gewöhnlich. Und genau das macht das Buch zu diesem besonderen Buch.

Wenn man glaubt einen Jungen zum Erwachsenwerden zu begleiten, der krank ist und sich wenig mit gleichaltrigen aufhält, der wird hier nicht überrascht werden. Genau darum geht es, es geht um seine Kindheit, die allein schon durch die Eigenheiten seiner Mutter beeinflusst wird, es geht um die besondere Freundschaft zweier irgendwie total unterschiedlicher Personen, es geht um die Eigenständikeit seines Handelns und ja auch um die Epilepsie, mit der Alex sich abfinden muss. Es geht um ein besonderes Leben, das nicht jeden Tag neben dir im Bus sitzt, wo du nicht sagen kannst, hey, so einen kenn ich auch. Und das macht die Story so interessant.

Es ist eine intelligente Geschichte voll unglaublicher Dinge. teilweise so skurill (wenn man das so sagen kann) und zum Nachdenken anregend, alles nicht ohne eine gewisse Traurigkeit und gleichzeitiger Freude. Das Leben ist nicht planbar, wie man hier sehr schön sieht.

Wenn man dieses Buch liest, sollte man sich sofort mit Alex Eigenheiten abfinden, denn nur dann tauchst du richtig ein und verstehst, was du liest.

Sehr schön finde ich den Aufbau des Buches selbst. Eingekreist durch das Ende der Geschichte, erzählt uns Alex höchst selbst seine Geschichte, die uns die ersten Seiten erklären. Denn diese werfen alle möglichen Fragen auf, die hier nach und nach erklärt werden, Antworten, die uns verstehen lassen. Am Anfang denkt man sich oft, wieso das Erzählen so weit vorn beginnt. Aber ich denke, das die Geschichte des Meteoriten sehr wichtig ist, denn sie prägt ihn und lässt ihn zu dem Jungen werden, der er ist. Sie ist vielschichtig uns abdingbar für dieses Buch.

 

Nun kann ich euch den Roman nur noch empfehlen. Es ist eine vielschichtige Geschichte über einen besonderen Jungen und einer außergewöhnlichen Freundschaft, tiefsinnig, amüsant und melancholisch.