Rezension

Eines der schwächeren Bücher der Autorinnen

British Player -

British Player
von VI Keeland

Bewertet mit 3 Sternen

Das Cover des Buches ist ganz nett und erinnert von der Aufmachung her an „Park Avenue Player“, was ich an sich okay finden würde, aber leider haben die Bücher so gar nichts miteinander gemeinsam. Ich hätte es echt gut gefunden, wenn man Elodie und Hollis dann zumindest noch einmal wiedergetroffen hätte, weil ich die beiden wirklich in mein Herz geschlossen. Die Gestaltung passt farblich auf jeden Fall wunderbar zusammen und auch wirklich gut zu Simon.

Die Story hat mich diesmal leider nicht so richtig überzeugt, auch wenn sie gute Ansätze hatte: Bridget ist nach dem Tod ihres Mannes vollkommen mit ihrer Arbeit als Krankenschwester und der Versorgung ihres Sohnes Brendan beschäftigt, deswegen braucht sie auch absolut keinen neuen Mann in ihrem Leben. Doch als ihr der attraktive Assistenzarzt Dr. Simon Hough mit seinem britischen Akzent einen Angelharken aus dem Hintern entfernen muss, kann sich nicht bestreiten, dass sie sich von ihm angezogen fühlt. Als Simon dann auch noch in ihre Einliegerwohnung einzieht und sich hervorragend mit Brendan versteht, erkennt Bridget, dass sie die Liebe nicht für immer aus ihrem Leben aussperren kann. Doch Simon hat nur noch ein Jahr, bevor er endgültig zurück in seine Heimat zurückkehren wird und sie verlassen wird…

Eigentlich liebe ich die Bücher von Vi Keeland und Penelope Ward, vor allem wegen ihres hervorragenden Schreibstils. Der ist auch hier gut und sorgt dafür, dass ich das Buch wirklich schnell durchgelesen habe, aber ich hatte dennoch ein paar Startschwierigkeiten. Das lag auch daran, dass ich die Kommunikation zwischen Bridget und Simon ein bisschen sperrig fand. Ich vermute, dass das auch an der Übersetzung lag und man dadurch versucht hat, seinen britischen Akzent deutlich zu machen, aber das funktioniert (für mich) in der deutschen Übersetzung gleich null. Dadurch wirkten die Gespräche zwischen den beiden immer eher komisch und es fiel mir ein wenig schwer, so richtig in die Geschichte zu finden.

Auch diese als solche ist für mich eher schwach. Ich fand eigentlich, dass sich die Bücher und deren Themen immer mehr gesteigert hatten, doch dieses Buch ist eher ein Rückschritt. Die Beziehung zwischen Simon und Bridget entwickelt sich für mich viel zu schnell. Er zieht ein und ab da entwickelt sich ihre Beziehung rasend schnell, vor allem im Bezug darauf, dass weder der eine noch der andere eine Beziehung will. Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, dass ich mehrere Kapitel einfach übersprungen habe, in denen sie sich schon näher kennenglernt haben. Ich hätte gerne miterlebt, wie sie versuchen, miteinander zu leben, wie sie sich die Küche teilen und wie genervt Simon vielleicht zu Beginn von Brendan ist, einfach weil ein 9-jähriges Kind eben auch mal nervig sein kann. Doch das alles erlebt man nicht mit, er zieht ein, die beiden finden sich gut (und mehr) und dann entscheidet sich Simon, dass er mehr will als nur Sex. Mir fehlt einfach die Entwicklung dazwischen, dass Simon Kinder nicht besonders mag und Brendan als seinen Sohn ansieht. Ich verstehe vollkommen, dass er ihn ins Herz schließt, aber mir passiert das alles zu plötzlich und abrupt. Das fand ich ein wenig schade, weil die Geschichte durchaus emotionales Potenzial gehabt hätte, das bei mir aber gar nicht ankam. Auch der kleine Plot Twist war für mich zwar nicht vorhersehbar, aber hat für mich auch zur Geschichte nichts beigetragen. 

Die Charaktere mochte ich durchaus, sie blieben aber in der eher schwachen Geschichte eher blass. Selbst Brendan, der ein netter, super süßer Junge ist, hat mich so gar nicht abholen können, obwohl es in ihren anderen Büchern immer die Kinder (und die extrem verrückten Haustiere) waren, die mir am positivsten in Erinnerung geblieben sind. Bei Simon und Bridget ging wirklich viel emotionale Tiefe in der sexuellen Spannung der beiden unter, was zwar eigentlich super typisch für die Bücher von Vi Keeland und Penelope Ward ist, hier aber einen Hauptteil der Handlung ausmacht, was mir einfach nicht reicht.

Alles in allem ist dieses Buch ein nettes Buch mit netten Charakteren, denen man durchaus wünscht, dass sie glücklich werden, aber vor allem nach Büchern wie Hate Notes oder auch Park Avenue Player von den Autorinnen reicht mir das einfach nicht mehr. Ich möchte mit den Charakteren mitfiebern können, möchte emotional berührt werden und mit ihnen um ihre Zukunft bangen, doch das alles passiert hier nicht. Deswegen habe ich das Buch zwar schnell durchgelesen und fand es auch okay, es hat mich aber leider nicht wirklich abgeholt.