Rezension

Ich habe Kritik, aber der letzte Teil ist wirklich gut!

British Player -

British Player
von VI Keeland

Bewertet mit 3 Sternen

Die Krankenschwester Bridget steckt all ihre Energie in die Erziehung ihres kleinen Sohnes, nach dem Tod ihres Mannes vor zwei Jahren, ist es nicht so leicht für sie. Als es finanziell knapper wird, beschließt sie einen Untermieter aufzunehmen. Dieser stellt sich aber als der Arzt heraus, der sie vor einiger Zeit behandelt hat – ausgerechnet! Noch dazu ist er der neue Assistenzarzt in ihrem Krankenhaus. Bridget ist noch nicht bereit dafür, Gefühle für einen anderen Mann zu entwickeln, aber Simon mit seinem britischen Akzent, weckt ebenjene in ihr, obwohl von Anfang an feststeht, dass er schon bald zurück in die Heimat gehen wird.

 

 

Ich hatte leider von Anfang an Probleme mit dem Buch. Ich fand Simons Bemerkungen und Sprüche Bridget – einer Patientin! – gegenüber echt übel. Ihre Situation – Angelhaken im Po – schon peinlich genug und er verspottet sie auch noch! Das geht einfach gar nicht!

 

Simon bringt sowieso gern Sprüche und Kommentare – die meisten sind auch vollkommen okay, aber manchmal überspannt er den Bogen, vor allem wenn er das auf der Arbeit macht und Bridget da mit Zweideutigkeiten schon richtig belästigt.

Davon abgesehen ist Simon ein typischer „Kerl“. Er starrt jeder Frau auf den Hintern und bewertet den sogar! Das war mir oft zu doll, zu übertrieben und ließ Simon eher widerlich als süß erscheinen.

Später zeigt er auch eine andere Seite und wird dann deutlich sympathischer.

 

Bridget ist typisch prüde Amerikanerin und kann vieles nicht in Worte fassen. Doch sie fühlt sich definitiv zu Simon hingezogen. Aber weil seine Rückkehr nach Hause feststeht, will sie sich nicht auf ihn einlassen. Sie hat Angst ihr Herz an ihn zu verlieren und dass ihr Sohn leiden wird, wenn er wieder geht.

 

Simons Kommentare gingen mir oft zu weit. Ein Problem bei Simon ist auch die Übersetzung. Simon spricht ja mit britischem Akzent und das soll durch teilweise merkwürdige Wortwahl dargestellt werden. An sich keine blöde Idee, aber in der Umsetzung wirkten die Worte eben manchmal merkwürdig und irritierend.

 

Die Handlung gefiel mir erst im letzten Viertel richtig gut. Davor war es mir einfach zu viel Hin und Her. Dieses ewige „sie wollen sich, aber es geht nicht!“ war zu lang und zu viel. Und Simons Sprüche und Kommentare am Anfang waren auch nicht meins. Erst im letzten Viertel kam sein Charme wirklich hervor, was aber eben auch daran lag, dass er eine andere Facette von sich zeigte.

 

 

Fazit: Ich fand das Buch nicht schlecht, aber es hat sich für mich in der Anfangszeit zu sehr gezogen. Zudem dauerte es richtig lang, bis mir Simon sympathisch war – seine ständigen Anzüglichkeiten und blöden Aktionen haben mich genervt. Und immer wieder überschritt er für mich die Grenze und wirkte eher widerlich als charmant.

Mir war es zu lang zu viel Hin und Her.

Erst im letzten Viertel hat Simon gezeigt, was wirklich in ihm steckt und da mochte ich ihn wirklich sehr. Auch Bridget legt ihre Steifheit ab, allerdings konsumierte sie für meinen Geschmack zu häufig in größeren Mengen Alkohol.

Die Wendung kurz vor Schluss fand ich sehr gut, ebenso den Umgang damit, hier wurde zum Glück auf Klischees verzichtet, wodurch die Charaktere erwachsen wirkten.

 

Von mir bekommt das Buch mit viel gutem Willen und wegen des sehr guten letzten Teils 3 Sterne.