Rezension

Einfühlsam erzählter Roman

Der Klang des Herzens - Jojo Moyes

Der Klang des Herzens
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4 Sternen

Die Konzertgeigerin Isabel geht ganz in ihrem Beruf auf. Obwohl sie ihren Mann und ihre beiden Kinder liebt, steht für sie ihr Beruf an erster Stelle. Die Familie hat sich damit arrangiert. Doch dann stirbt Isabels Mann plötzlich. Sie versinkt in ihrer Trauer. Die Post bleibt ungeöffnet und wichtige Entscheidungen werden nicht getroffen. Doch dann erfährt Isabel, dass ihr Mann einen riesigen Schuldenberg hinterlassen hat, der nur abgetragen werden kann, wenn Isabel das Haus, in dem sie mit den Kindern lebt, verkauft. Zum Glück erhält sie zu diesem Zeitpunkt die Nachricht, dass ihr ein entfernter Verwandter ein Haus hinterlassen hat. Doch als Isabel mit den Kindern dort ankommt, entpuppt sich das geerbte Haus als äußerst sanierungsbedürftig. Ihr neuer Nachbar Matt bietet ihr an, das Haus zu sanieren. Isabel ahnt nicht, dass Matt selbst Interesse am Haus hat und ein falsches Spiel mit ihr treibt...

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, da die Autorin es hervorragend versteht, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man sie spontan vor Augen hat. Dadurch kann man von Anfang an in die Geschichte eintauchen. Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dadurch bekommt man nicht nur einen guten Überblick, sondern ahnt außerdem früh, dass Matt seine eigenen Interessen bei der Sanierung des alten Hauses verfolgt. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Die Charaktere wirken sehr authentisch. Wobei Isabel den Eindruck erweckt, sehr weltfremd durchs Leben zu gehen. Manchmal mag man kaum glauben, wie naiv sie handelt. Doch im Verlauf der Handlung macht sie eine glaubhafte Entwicklung durch, die man gerne beobachtet. Es kommt zu einigen Verwicklungen, die zwar zuweilen vorhersehbar wirken, aber der Geschichte dennoch ihren Reiz geben. Man gerät früh in den Sog der Ereignisse, die einfühlsam erzählt werden, wodurch man das Buch nur schwer aus der Hand legen mag. 

Ein einfühlsam erzählter Roman, der zwar zuweilen etwas vorhersehbar wirkt, durch lebendige Charaktere und den einzigartigen Erzählstil der Autorin, aber dennoch überzeugen kann.