Rezension

Eingebrochen? Beschossen? Entführt? Ein ganz normaler Tag mit Digby.

Digby #01 - Stephanie Tromly

Digby #01
von Stephanie Tromly

Vor Digby sollte man sich in Acht nehmen, denn der hat es in sich. Das war auch Zoe sofort klar, als sie den etwas merkwürdigen Jungen im Anzug das erste Mal trifft. Nicht klar war ich allerdings, dass sie sich durch ihn in eine gefährliche Situation nach der anderen hinein manövriert. Denn Digby ermittelt wie besessen im Fall seiner kleinen Schwester, die damals verschwand – und das ohne Rücksicht auf Verluste. Einbruch? Diebstahl? Drogenhandel? Alles völlig normal in Digbys Welt.

Genial. Ich denke das ist das Wort nach dem ich suche. G-E-N-I-A-L. Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch ran gegangen und wurde völlig mitgerissen von so viel Spannung, Rasanz und Witz.

Allein schon Digby ist fünf Sterne wert! Der Kerl ist für mich wie die männliche Version von Veronica Mars. Clever und Smart. Und eins ist klar: ICH LIEBE DIESE SERIE! Und ich liebe Digby! Ich finde ihn einfach wahnsinnig interessant und vielschichtig. Ich bin immer noch erstaunt wie viel ein Charakter gleichzeitig sein kann: Arsch und Charmeur. Freund und Feind. Genie und Vollpfosten. Er war einfach verrückt genial. Aber eben auch skrupellos (Hallo?! Er liest einfach so Zoes Tagebuch *hrmpfg*). Im Ernst ihn würde ich nicht als Feind haben wollen, dafür ist mir der Kerl echt zu durchtrieben und gewieft :D . Bei ihm wusste man nie was als nächstes kam. Was heckte er diesmal wieder aus? Welchen verrückten Plan hatte er dieses Mal? Manchmal kam er mir wie so ein verrückter Professor vor :D Genie und Wahnsinn liegen eben nah beinander... Seine - ich nenne es mal - skrupellose Genialität war echt einfach nur zum niederknien! Ich meine, klar, Digby hat echt nicht mehr alle Schweinchen im Rennen, aber ich finde genau DAS ist es eben was ihn so sympathisch macht. Er löst die Dinge nicht auf konventionelle Weise. Er löst sie lieber auf eigene Faust... und durch kriminelle Handlungen... :D Er lebt eben in seinem eigenen kleinen Universum :D . Doch auch wenn er genial war und es auch wusste (und glaubt mir: Digby weiß WIE genial er ist :D), war er trotzdem nicht überheblich oder arrogant. Er nahm den Reichen und half den Armen – ganz der liebe Robin Hood, Retter der Schwachen. ^^ Genial fand ich auch seine Art, den Leuten jeglichen Schwachsinn aufzuquatschen, sodass sie am Ende gar nicht merkten, dass sie es gar nicht haben, bzw. machen wollten! Es war jedes Mal enorm witzig zu sehen, wie z.B. Zoe immer wieder sagte „Das mache ich nicht! Diesmal mache ich nicht dabei mit!“. Und dreimal dürft ihr raten, was sie getan hat :D . Er ist einfach ein absoluter Jedi-Meister im überreden! Von ihm kann man noch eine ganze Menge lernen!

Zoe mochte ich im Großen und Ganzen auch echt gerne. Ihre Art von Humor fand ich grandios! Den ein oder anderes Spruch hätte ich selbst bringen können ^^ Sie hat es nicht so wirklich leicht im Leben. Ihre Mutter kümmert sich nur „halbwegs“ um sie, während ihr Vater sie immer wieder drängt und unter Druck setzt – beruflich, bzw. schulisch, als auch privat. Sie drehte sich in einer Art Teufelskreis: Sie war genervt von ihrem Vater, wollte ihn allerdings auch nicht enttäuschen. Ich fand es toll zu sehen, wie sie sich langsam gegen ihn behauptete, angetrieben von ihrem neuen Selbstbewusstsein, und ihm ordentlich die Meinung geigte! Denn ihr Vater hatte es wirklich nicht anders verdient! Der letzte im Trio Infernale: Henry. Er ist wohl das Klischee des muskelbepackten Sportlers, doch auch er konnte mich auf voller Linie überzeugen. Ich kann gar nicht wirklich sagen wieso, aber er kam mir immer wie so ein riesiger kuscheliger Teddybär vor, und wer kann einen Teddybär denn schon nicht mögen? ^^ Trotz seiner Klischees hatte nämlich auch er, das Herz am richtigen Fleck und war ein ganz ganz lieber Kerl. Generell gab es keinen Charakter, der nicht gut ausgearbeitet oder auf seine Art und Weise liebevoll und einzigartig war. Ich hab sie allesamt ins Herz geschlossen: Von Sloane, bis über Felix, sogar hin zu Musgrave, und das ist sogar jemand, den man nicht leiden sollte :D .

Die Story an sich hat mich von der ersten Minuten an gepackt. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite, erzählt Tromly von den Abenteuern, in die Digby, Zoe und Co. hineingezogen werden. Und davon gibt es eine Menge! Um nicht zu viel zu verraten, sag ich nur das: Ich denke für jeden ist etwas dabei ^^ Der angenehme und rasante Schreibstil tut da sein Übriges. Ich denke man merkt es schon: Mich hat das Digby-Fieber gepackt :D Ich kann den zweiten Teil (Wehe es gibt keinen!!!) kaum erwarten! Schon alleine nach DEMhach gelungenen (und so ersehntem!) Ende! Allein schon der Showdown hatte es gewaltig in sich! Eine Sache gibt es aber noch anzumerken: Ich fürchte vielen wird die Story an manchen Stellen zu abgedreht oder überspitzt sein (da will ich mich teils auch gar nicht ausschließen...), aber für mich war die Geschichte trotz seiner „Verrücktheit“ in sich sehr stimmig. Ich mochte die Atmosphäre, alle Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen und die Story war rasant, spannend und war immer mit einer gehörigen Portion Humor gewürzt. Da frage ich mich: Was will man mehr? Und wenn ich sowas bekomme, kann ich auch mal über die eine oder andere abgedrehte Handlung hinwegsehen ^^

Fazit: LESEN!!! Mich konnte es sehr begeistern :D Ich hab viel gelacht, gebangt, gehofft, gezittert. Ein super Mix aus Spannung, Charme und Humor!