Rezension

Erkennen, was im Leben wirklich zählt

Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag

Das Leben ist (k)ein Ponyhof
von Britta Sabbag

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe mich beim Lesen des neuen Romans von Britta Sabbag wirklich köstlich amüsiert. Für mich war es das dritte Buch der Autorin und ich kann sagen, das ich den locker, flockigen Schreibstil immer mehr zu schätzen weiß. Es lenkt ab vom stressigen Alltag und zaubert auch hin und wieder ein Lächeln in mein Gesicht. Ich fand die 222 Seiten Ablenkung wunderbar und fand es echt Schade, das Buch so zügig gelesen zu haben. Ein klein wenig mehr hätte es meiner Meinung nach ruhig sein können.

Auch auf diesem Cover zu "Das Leben ist (k)ein Ponyhof" begegnet uns ein Tier, was auch auf den Covern der anderen Bücher
Pinguinwetter
Pandablues
dominiert. Ich empfinde es als sehr ansprechend, denn Tieren geht oftmals ein Niedlichkeitsfaktor voraus. Was das Zebra auf dem Cover zu suchen hat, kann ich allerdings nach dem Beenden des Romans nicht erkennen, was wahrscheinlich daran liegt, das das Leben eben kein Ponyhof ist, was auch unsere Protagonistin Antonia erkennen muss, die von ihrem Stiefvater ganz liebevoll Tönchen genannt wird. Antonia hat vergessen, was es heißt zu leben, denn sie gibt sich ganz ihrer Arbeit als Unternehmensberaterin hin. Ihren Heimatort hat sie schon lange verlassen und dabei auch alte Freunde aus ihren Gedanken verbannt. Durch den Spontanurlaub ihrer Mutter Inge ist sie gezwungen sich ihrer Vergangenheit zu stellen, dadurch, das sie ihren Stiefvater Walter betreuen muss. Walter ist wirklich ein Schatz, denn er bringt uns durch seine Art zum Lachen und auch zum Nachdenken. Zwischen den Zeilen finden wir Tiefgang, was "Das Leben ist (k)ein Ponyhof" nicht zu einem oberflächlichen Roman macht, da er auch voll von Weisheiten ist. Gerade dieses hat mich schwer beeindruckt, denn ich hatte natürlich erwartet mich nur berieseln zu lassen und nicht auch noch darüber nachdenken zu müssen, ob ich nicht selbst auch meine Prioritäten falsch gesetzt habe. Ist es wirklich von Wert 80 Stunden in der Woche in die Firma zu investieren? Einer Firma, in der es scheinbar nur darum geht pünktlich zu sein und vorbereitet auf Gespräche mit Geschäftspartnern? Wo bleibt da die Spontanität? Die Lebensfreude? Selbst für Familie fehlt die Zeit, denn Carl, der Lebenspartner von Antonia zeigt kein Verständnis für das Chaos in Antonias Leben, welches durch Walter förmlich auf den Kopf gestellt wird. Durch die Suche nach dem roten Faden in ihrem Leben werden Antonia einige Dinge klar und sie verändert ihre Prioritäten. Ich denke, das sie mit den Entscheidungen die sie trifft um einiges glücklicher werden wird, als sie es zuvor war, denn sie erhält dadurch jede Menge Lebensqualität zurück. Davon solltet ihr euch aber selbst überzeugen, denn "Das Leben ist (k)ein Ponyhof" ist ein wirklich toller Schmöker, der wirklich die Sonne scheinen lässt wie das sonnengelbe Cover des Romans verheißt. Ich wünsche euch dabei viel Spaß. Ein Buch zum Genießen, Schmunzeln und leicht nachdenklich stimmend. Leseempfehlung!