Rezension

Erster Band einer mitreißenden Familiensaga

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück -

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück
von Felicitas Fuchs

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Minna. Kopf hoch, Schultern zurück“ ist der erste Band der Mütter-Trilogie von der Autorin Felicitas Fuchs. 

Minna ist gerade in Düsseldorf angekommen und verliebt sich direkt in Fred Molitor. Fred ist wohlhabend, während Minna aus eher einfachen Verhältnissen kommt. Zunächst scheint es so, als ob sich ihre Träume nun erfüllen. 

Mit Minna hat die Autorin eine starke Protagonistin erschaffen, die weiß, was sie will und deren Leben nicht immer gradlinig verläuft. Für sie ist es Glück, dass sie den Beruf der Schneiderin erlernen und dadurch selbstständig leben kann. Allerdings passt das nur wenig in die Zeit, in der Frauen zu Hause blieben und sich um die Familie kümmerten. Obwohl Minna sehr offen für die Welt um sich herum und ihre Mitmenschen ist, interessiert sie sich nur wenig für das politische Tagesgeschehen. Dadurch erschien sie mir ein wenig naiv und unbedacht. Trotzdem wirkt sie durch ihre fröhliche und optimistische Art einfach sympathisch. Auch die übrigen Charaktere werden gut beschrieben und wirken authentisch.

In der Handlung um Minna herum wird die Atmosphäre der 1920er Jahre lebendig. Der Erste Weltkrieg ist vorbei, die Wirtschaft befindet sich im Aufschwung und das Nachtleben wird pulsierend beschrieben. Wer sich in Düsseldorf ein wenig auskennt, wird die Schauplätze wiedererkennen und bildlich vor Augen haben.

Jedes Kapitel beginnt mit einer Überschrift aus wessen Perspektive die Ereignisse geschildert werden und enthalten eine Zeitangabe. Dadurch lassen sich die Geschehnisse direkt gut einordnen und die Perspektivwechsel machen das Gelesene abwechslungsreich.

Der Schreibstil von Felicitas Fuchs ist leicht zu lesen und die kurzen Kapitel verleiten zum Weiterlesen. Eines geht eben immer noch…. 

Minna und Fritz waren die Großeltern der Autorin und der Roman beruht auf der Lebensgeschichte ihrer Familienmitglieder. Neben diesen sind auch fiktive Charaktere in die Handlung eingeflossen und mir hat diese Mischung aus Fiktion und Realität sehr gut gefallen. Da es sich um den ersten Teil der Trilogie handelt, blieben natürlich einige Fragen offen, die mich gespannt auf die Fortsetzung warten lassen.