Rezension

Etwas Sherlock

Books & Braun, Das Zeichen des Phönix - Tee Morris, Philippa Ballantine

Books & Braun, Das Zeichen des Phönix
von Tee Morris Philippa Ballantine

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn man in einem Verlies sitzt und gerade gefoltert werden soll, kann man sich nicht immer aussuchen, wer einen rettet. Das muss auch Wellington Books feststellen, als er in dieser Situation steckt. Er ist eigentlich nur Archivar und kann sich gar nicht vorstellen, warum gerade er für den Feind wichtig sein soll.

Gerettet wird er von Eliza Braun, Liebhaberin von Sprengstoff, Waffen und ihrer scharfen Zunge. Da leider bei Books Rettung etwas zu sehr in die Luft geht, heißt es danach: Ab ins Archiv! Dort soll sie auf Books aufpassen, Disziplin lernen und Akten ordnen. Nicht mit Eliza, auch in einer Akte kann ein gehöriges Abenteuer stecken…

Steampunk-Elemente, Erwachsenenmomente, toller Humor und ein starkes Team, diese Dinge machen Books& Braun zu einem tollen Buch.

Steampunk:

Maschinenelemente, Roboter, die Menschen ersetzen – das ist mittlerweile ein alter Hut, denn Steampunk boomt. Vorstellbare Maschinen sind genauso wichtig, wie abstrakte Gebilde, die einfach da sind, um die Reihen zu füllen. Die Autoren haben es geschafft, Books&Braun in einer tollen Atmosphäre anzusiedeln. Das Archiv ist dermaßen vollgestopft von Maschinen und kuriosen Gegenständen, das es lebt. Und Books ist ein Verfechter der neuen Technologie, sodass er selbst Maschinen erfindet. Es gibt ein sensationelles Abhörgerät, Luftschiffe, Roboter und vieles mehr. Gut, dass noch auf althergebrachte Weise getötet wird ;)

Erwachsenenmomente:

Ja, es gibt sie tatsächlich. Auch wenn Books an den fast schüchternen Sherlock Holmes erinnert und Braun eher an eine Furie als an eine Dame, gibt es Momente, da ich das Buch ab 16 – 17 empfehlen würde. Nicht nur das geschossen wird wie wild, es gibt auch Amüsements. Und auch so mancher Witz wurde verloren gehen, hätte man nicht das betreffende Alter.

Toller Humor:

Die Kombination “Nerd” & “tolle Frau” ist nicht wahnsinnig originell, aber wirksam. Während Books sehr schüchtern und trocken reagiert, haut Braun manchmal Sätze hinaus, die mich schmunzeln lassen. Sie versucht oft hinter die Fassade von Books zu schauen, der sich immer sehr ertappt dabei fühlt. Verbaler Schlagabtausch vorhanden, witzig und kompetent auf ihrem jeweiligen Gebiet.

Und nun zu der wichtigsten Komponente:

Starkes Team:

Natürlich tragen die Charaktere die Geschichte. Ohne die beiden wäre die Geschichte wie eine leere Luftblase. Mit ihrem Charme, ihrer Unerschrockenheit ist Eliza Braun einfach witzig, manchmal erschreckend und kein bisschen leise. Da muss das Gegenteil Books mit trockenem Humor und seinen geistigen Selbstgesprächen punkten. Jeder der beiden hat gewisse Stärken und Schwäche. Während des Lesens entscheidet man sich, ob man eher Books oder lieber Braun mag, aber es ist völlig in Ordnung auch beide zu mögen ;)

Ich vergebe vier Bücherpunkte für gute Charaktere, eine gute Kulisse und freue mich auf die Fortsetzung.