Rezension

Facetten der Liebe

Die vier Jahreszeiten des Sommers - Grégoire Delacourt

Die vier Jahreszeiten des Sommers
von Grégoire Delacourt

Bewertet mit 4 Sternen

~~„Die vier Jahreszeiten des Sommers“ sind ein schmales Büchlein. Sein Cover verlockt zum Kauf vor allem jetzt, wo man selber am Strand liegt, wo man sich auf das Meer freut und den Sommer genießt. Der Titel des neuen Buches von Grégoire Delacourt hätte nicht treffender gewählt sein können. Mit dem Sommer ist allerdings vor allem die Liebe gemeint. Es ist auch kein durchgängiger Roman sondern hier werden vier unterschiedliche Liebesgeschichten erzählt. So unterschiedlich wie die Jahreszeiten.

Den Frühling der Liebe erlebt ein Junge, der in die gerade erblühende Nachbarstochter verliebt ist und nach Möglichkeiten sinnt, um ihr Herz zu gewinnen. Den Sommer der Liebe erlebt man mit einer alleinerziehenden jungen Frau, die zufällig nach Jahren der Einsamkeit ihre Jugendliebe wiedertrifft. Der Herbst der Liebe ist ein langjährig verheiratete Ehefrau, die den brennenden Wunsch verspürt auszubrechen und noch einmal die junge leidenschaftliche Liebe zu erleben. Und zu guter Letzt ein altes Ehepaar zeigt den Winter der Liebe.

Der Autor schreibt lyrische Prosa, gibt seinen Erzählungen eine Wärme und Tiefe, die auch in den kurzen Geschichten schnell zum Leser durchdringt. Melancholie und eine leicht bittere Süße verspürt man beim Genuss dieses Büchleins. Keine der Liebesgeschichten kommt leicht und banal daher. Vielmehr sind sie etwas sperrig und erwarten, dass man sich damit intensiver beschäftigt, darüber nachdenkt. Erst dann entfalten sie ihre ganze Sinnlichkeit und Intensivität.

Ein schönes Buch über die Facetten der Liebe.