Rezension

Fesselnder Psychothriller

Tu es. Tu es nicht. - Steve J. Watson

Tu es. Tu es nicht.
von Steve J. Watson

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt:
Du bist viel leichter zu manipulieren, als du denkst: der neue Thriller vom Autor des Welterfolgs ›Ich. Darf. Nicht. Schlafen.‹
Sie liebt ihren Mann. Und ist besessen von einem Fremden.
Sie ist eine gute Mutter. Und würde ihre Familie aufgeben.
Sie weiß, was sie tut. Und gerät außer Kontrolle.
Sie lebt zwei Leben. Und kann beide verlieren.
Julia führt ein scheinbar gesichertes Leben mit Mann und Sohn in London. Da wird ihre Schwester brutal ermordet. Julia begibt sich auf eine gefährliche Suche – und gerät unaufhaltsam in den Sog des Verbrechens und der Vergangenheit.
(Kurzbeschreibung gem. Fischer Scherz Verlag) 

Leseprobe

Der Autor:
Von Null auf Welterfolg: S. J. Watson wurde gleich mit seinem ersten Thriller weltweit bekannt. Der Londoner Autor wurde in den Midlands geboren, hat viele Jahre für den britischen Gesundheitsdienst gearbeitet und an der Faber Academy kreatives Schreiben studiert.
Sein Debüt ›Ich. Darf. Nicht. Schlafen.‹ erschien in über 40 Ländern und wurde mit Nicole Kidman und Colin Firth fürs Kino verfilmt. Auch Watsons zweiter Thriller ›Tu es. Tu es nicht.‹ ist ein internationaler Bestseller. 
(Quelle: Fischer Scherz Verlag)

Meine Meinung:
Mit Spannung habe ich den neuen Psychothriller von S. J. Watson erwaret.
Der Autor es durch seinen fesselnden Schreibstil geschafft, dass mich die Geschichte gleich nach den ersten Seiten in ihren Bann gezogen hat.
Julias Schwester Kate, zu der sie zuletzt nicht das beste Verhältnis hatte, wurde getötet.
Julia kann sich nicht damit abfinden, dass die Polizei im Dunkeln tappt und begibt sich selbst auf die Suche nach Täter und Motiv.
Bei einem Besuch in Paris erfährt sie von Kates Freundin und Mitbewohnerin, dass ihre Schwester auf Dating-Plattformen im Internet aktiv war. So beginnt Julia dort mit ihren Nachforschungen und lernt bald Lukas kennen, mit dem sie eine Affäre beginnt.
Allmählich baut sie sich eine Art zweites Leben auf und sie verstrickt sich mehr und mehr in Lügengebilde.
Nach und nach erfährt man einiges aus Julias früherem Leben, dass u. a. von Alkoholsucht und Drogen aber auch einer großen Liebe gezeichnet war.
Zwischendurch habe ich mich oft gefragt, was diese beiden Dinge miteinander zu tun haben.
Die Antwort darauf gibt es erst ganz zum Schluss.
Die Suche nach dem Mörder ihrer Schwester gerät öfter in den Hintergrund, zieht sich aber dennoch wie ein roter Faden durch die Geschichte.

Gut gelungen ist dem Autor die Verarbeitung der verschiedenen Themen.
Er zeigt gut, wie sich Menschen im Internet als eine völlig andere Person ausgeben können und welche Möglichkeiten sich dadurch bieten.
Auch die Darstellung der „trockenen Alkoholikerin“ und die ständige Gefahr des Rückfalls hat er meines Erachtens gut dargestellt.
Begeistert hat mich die Schilderung wie Lukas Julia manipulieren konnte. Ich dachte mir oft, dass sie das doch merken müsste und fand ihr Handeln unüberlegt und unvernünftig. Aber ich habe mich auch gefragt, ob es nicht eben doch oft so ist, dass starke Gefühle den Verstand ausschalten.

Zwischendurch plätschert die Geschichte oft so dahin und manche Dinge waren mir auch zu detailliert beschrieben. Aber gegen Ende nimmt das Tempo und vor allem auch die Spannung deutlich zu.
Die Auflösung und damit die Verknüpfung aller Fäden sowie die Antwort auf alle Fragen ist ein Paukenschlag und war für mich so nicht vorhersehbar.
Enttäuscht war ich ein bisschen, dass es trotzdem gewissermaßen ein offenes Ende war.

Dieser außergewöhnliche Psychothriller hat mich trotz einiger Längen und einem unbefriedigenden Ende gefesselt und ist für Liebhaber des Genres eine Empfehlung wert!

Fazit: 4 von 5 Sternen

 

© Fanti2412