Rezension

Liebesroman trifft Thrillerelemente

Tu es. Tu es nicht. - Steve J. Watson

Tu es. Tu es nicht.
von Steve J. Watson

Bewertet mit 3 Sternen

Julia macht eine grauenhafte Zeit durch: ihre jüngere Schwester Kate, Mutter von Julias Adoptivsohn, wird ermordet. Die Polizei hat keine heiße Spur, doch Julia wird auf einer Datingseite fündig. Hier hat ihre Schwester sich mit wildfremden Männern verabredet und Julia hat einen Verdächtigen aufgetan. Aus harmlosen Treffen wird schließlich mehr, mit ungeahnten Konsequenzen.

Der Inhalt klingt erst mal recht spannend, leider muss man auf die tatsächliche Spannung lange warten. Die (geschätzt) erste Hälfte des Buches liest sich wie ein verkappter Schnulzenroman und war dementsprechend nicht so wirklich mein Fall. Watson schreibt ordentlich, baut seine Story gut auf, haucht den Charakteren Leben ein. Die sind in ihrem Tun nicht immer sonderlich logisch, aber dabei sehr menschlich. Julia fällt leider oft in die Rolle des unverantwortlichen Naivchens, dem ich sein Alter nicht so wirklich abnehmen konnte. In der zweiten Hälfte der Geschichte kommt eine gehörige Portion Spannung auf. Leider wird das Geschehen gegen Ende dermaßen übertrieben konstruiert, dass dem Lesegenuss auf diese Weise ein Dämpfer verpasst wird. Der Showdown erinnert eher an den guten, alten Italowestern und passt für mich so gar nicht zum Rest des Buches.

Insgesamt ist das Buch durchaus ansprechend und flüssig geschrieben, inhaltlich werden jedoch einige Punkte verschenkt.