Rezension

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Fortsetzung dringend erbeten :-)

Digby #01 - Stephanie Tromly

Digby #01
von Stephanie Tromly

Es handelt sich hier weitestgehend um ein typisches Jugendbuch: Neues, zugezogenes Mädchen fühlt sich wie ein hässliches Entlein und lernt bald den interessanten und draufgängerischen Jungen mit vielen Geheimnissen und Komplexen kennen. Zum Glück handelt es sich bei Digby nicht um den typischen Schönling, sondern eher um einen kleinen Nerd. Das Klischee der gut aussehenden Sportskanone erfüllt dann sein etwas naiv dargestellter bester Freund Henry, was dann wesentlich unterhaltsamer ist.
Dass die Geschichte dennoch zu etwas Besonderem wird, liegt an Digbys Dreistigkeit und seiner Unbeirrbarkeit, mit der er nach einem anderen, vor kurzem verschwundenen Teenager sucht. Auch sein Trauma durch die Entführung der kleinen Schwester und den gegenseitigen Anschuldigungen und Verdächtigungen, die seine Familie zerstört haben,  wird zum Ausdruck gebracht. Er erscheint dadurch sehr menschlich und nah, was bei Zoe etwas länger dauert und erst in der letzten Auseinandersetzung mit ihrem Vater rüberkommt.
Die Sprache ist jugendlich und bringt Zoes Gedankenwelt sehr gut zum Ausdruck. Mich hat nur ihre immer wieder aufkommende Schwärmerei für Henry etwas genervt, weil das wieder so klischeehaft rüberkommt.
Wirklich beängstigend sind aber die Probleme und Vorurteile, die Digby, der ja eigentlich ein Opfer war, von anderen (auch ehemaligen Polizeibeamten) entgegen gebracht werden. Dieser Aspekt wird sehr realistisch dargestellt.