Rezension

Ganz nett, aber...

Eve & Adam - Katherine Applegate, Michael Grant

Eve & Adam
von Katherine Applegate Michael Grant

Bewertet mit 3 Sternen

Es gibt Bücher, bei denen ich schon vor ihrem Erscheinen weiß, dass ich sie unbedingt lesen muss. Eve & Adam ist so ein Fall gewesen, auch wenn mir der Klappentext noch nicht so viel verraten hat.
Da ich aber schon einige negative Meinungen gehört hatte, waren meine Erwartungen (zum Glück) nicht ganz so groß.
Anfangs habe ich ein bisschen mit dem Schreibstil gehadert. Wir erleben mit, wie Eve (eigentlich Evening) ihren Unfall hat. Mag sein, dass die Autoren in einer gewollt jugendlichen und coolen Sprache Eves Schock darstellen wollten, aber so die ersten 70, 80 Seiten fand ich manchmal nur unpassend und irgendwie komisch.
Als ich mich dann aber daran gewöhnt hatte, konnte ich mich in der Geschichte einigermaßen fallen lassen. Eve fand ich an sich ganz nett und konnte ihre Gefühle und Gedanken meistens gut nachvollziehen, jedoch nicht immer. Denn ihr Umgang mit Adam, als er einmal da ist, wollte für mich irgendwie gar nicht zu ihr passen. Nur weil sie ihn „erschaffen“ hat, heißt das doch nicht, dass sie über ihn bestimmen darf. Meiner Meinung nach hat sie ihn eher wie einen Untergebenen behandelt, anstatt wie einen gleichgestellten Menschen.
Dann war da noch Solo. Anfangs war noch nicht ganz klar, weshalb er in dem Unternehmen von Eves Mutter arbeitet, aber das fand ich nicht so schlimm. Auch wenn er am Anfang oft komische Gedanken hatte, fand ich ihn später umso sympathischer.
Ich fand es schade, dass wir von Adam nur vergleichsweise wenig mitbekommen haben. Als er schließlich hinzukommt, hat er nur noch knapp 100 Seiten. Außerdem konnte ich ihn nie so richtig einschätzen, als Person bleibt er ziemlich flach. Es wird zunächst abwechselnd aus Eves und Solos Sicht erzählt, später kommt auch Adam hinzu. Trotzdem konnte ich mit ihm nicht richtig warm werden.
Generell gab es einige Momente, in denen ich mich als Leser ein bisschen hilflos fühlte. Die Autoren hatten zwar an sich eine wirklich gute Idee, doch mangelte es mir oft an Beschreibungen und ausführlicheren Erklärungen. Manches hätten sie einfach noch mehr ausschmücken können. So wirkte es auf mich, dass viele Situation und auch Themen mal angeschnitten wurden, aber ohne wirklich weiter darauf einzugehen, ging es schon weiter.
Wo wir gerade von Themen sprechen: Das Thema Gentechnik ist in diesem Buch sehr zentral. Und auch, wenn es hier und da mal eine negative Darstellung gab, wurde mir das ganze Thema nicht wirklich kritisch genug hinterfragt. 
Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen. Das Thema hat wirklich sehr viel Potenzial, das die Autoren in meinen Augen leider nicht hundertprozentig ausgenutzt haben. Weiß eigentlich irgendjemand, ob das eine Reihe wird? An sich war das Ende ziemlich abgerundet, jedoch würde es trotzdem noch eine Grundlage für einen weiteren Band bieten, auf den ich dann sehr gespannt wäre. Auch wenn das Buch teilweise ein bisschen oberflächlich war, kann ich es trotzdem allen weiterempfehlen, die nicht allzu viel erwarten.