Rezension

Geheimnisvolles London

Zwischen Licht und Finsternis - Lucy Inglis

Zwischen Licht und Finsternis
von Lucy Inglis

Klappentext:
London, heute. Mädchen verschwinden. Und seltsame Kreaturen tauchen auf den Straßen auf. Fast wäre die 16-jährige Lily von einem zweiköpfigen Hund getötet worden. Doch urplötzlich steht Regan vor ihr – gut aussehend, geheimnisvoll und faszinierend. Merkwürdig, dass er ihre seltene Blutgruppe kennt, aber noch merkwürdiger, dass es angeblich eine Verbindung zwischen Lily, Regan und den verschwundenen Mädchen geben soll. Von einer auf die andere Sekunde befindet sich Lily in einem Strudel aus Verbrechen und Verrat, Verschwörung und Leidenschaft, Licht und Finsternis. Fantastisch, romantisch, gefährlich!

Die Autorin:
Die britische Autorin, Historikerin und Sprecherin Lucy Inglis arbeitet u. a. für verschiedene Radiosender, Museen und Bibliotheken.

Meine Meinung:
Hackerin Lily wird bei einer ihrer Recherchen von einem zweiköpfigen Hund angefallen. einer Bandogge, wie sie später erfährt. Ihr Retter ist der 19-jährige Regan Lupescar, der ihr mit seinem Blut hilft, sodass Lily überlebt. Hunde mit zwei Köpfen dürfte es eigentlich nicht geben, denkt sie verwirrt, doch das ist erst der Beginn einer Odyssee, die sie in London durchlebt, denn Fantasiewesen gibt es wirklich, und sie existieren mitten unter uns.
Und Lily steht im Fokus, denn ihre Blutgruppe ist selten, doch was hat es damit auf sich? Und welche Rolle spielt der geheimnisvolle Regan, der ihr ab sofort zur Seite steht?

"Zwischen Licht und Finsternis" geht gleich von Anfang in die Vollen, da wird nicht drum herum geredet, sondern man wird gleich ins mystische Londoner Leben geworfen, das mit so mancher Überraschung aufwartet.
Lucy war mir überaus sympathisch, ein computeraffines Mädchen, das sich in jeder Situation zu helfen weiß. Einzig, dass sie so schnell die "andere Welt" annahm, war mir ein bisschen zu flach abgehandelt. Wenn ich plötzlich einen riesigen Drachen sehen würde, würde ich zuerst an meinem Verstand zweifeln oder den Mund nicht mehr zubekommen.
Das begegnet einem leider oft in Fantasy-Büchern, dabei täte es den weiblichen Heldinnen gut, realistischer zu reagieren. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.

Regan ist der berüchtigte Bad Boy, attraktiv, tätowiert, voller Rätsel, nicht ganz menschlich und ein Kämpfer, wie er im Buche steht.
Er hat kein Handy, kein Internet, kennt nicht mal Facebook vom Namen her, und doch braucht er diese Dinge nicht, um stets informiert zu sein.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden war angenehm dosiert und rückte nicht allzu sehr in den Vordergrund. Ständig waren sie auf Achse, was die Story spannend machte, sodass keine Langweile aufkam. Man war praktisch in London dabei und irrte durch die Gassen.

Besonders gefallen hat mir, dass es so viele verschiedene Wesen in dem Buch gab. Ob Geister, Drachen, Mottenschwingen - das Fantasyherz wird hier zum Schlagen gebracht. Auch die Hintergründe waren spannend, denn wie man sich denken kann, steckt mehr hinter der Geschichte als man zunächst glauben mag.
Der Schreibstil war sehr angenehm und bildhaft, die Dialoge äußerst gelungen. Besonders Felix, den Straßenkehrer mochte ich, der mir so manches Lächeln entlockte.
Worüber ich auch schmunzeln musste, waren die "Namensänderungen", die dem Lektorat durchgeflutscht sind. So heißt Regan mehrmals "Regen" oder "Ragen".

Das Ende könnte eine Fortsetzung nach sich ziehen.
Magisch, rasant, romantisch.

4 Sterne.