Rezension

Giftmord frisch aus dem Garten. Skurrile, amüsante Unterhaltung.

Giftmorde. Bd.1 - Andreas M. Sturm, Jan Flieger, Romy Fölck, Cornelia Lotter, Sophie Sumburane, Christine Sylvester, Traude Engelmann, Patricia Holland Moritz, Frank Kreisler, Ingrid Schmitz, Petra Tessendorf, Marina Arnold, Mandy Kämpf, Matthias Seydewitz, Helmuth Scheel

Giftmorde. Bd.1
von

Hier haben wir ein ganz spezielles Pflanzenkundebuch in Händen.

Die besonders hervorzuhebenden Protagonisten sind Gewächse, die ausgefallene Wirkstoffe in ihren Blüten, Blättern oder Stängeln tragen.

Schon von Alters her kennt man diese Exemplare aus dem großen Garten der Natur, die heilkundige Menschen sich zu Nutze machten, um die verschiedensten Erkrankungen auf oft verblüffende Weise zu kurieren oder zahlreichen gesundheitlichen Misslichkeiten vorzubeugen.

 Aber - wie in so vielen Fällen - kommt es auch hier auf die Dosierung an, denn jede der Pflanzen hat auch ihre tödliche Seite, die leider oft genug dazu gedient hat, ungeliebte Mitmenschen ins Jenseits zu befördern.

Ein paar Tropfen mehr Digitalis vom roten Fingerhut oder ein viel zu großzügig bemessenes Löffelchen Rhizinussamen, üppig verwendete Kräuter, Früchte und Wurzeln, frisch gepflückt, zerhackt oder zu einem delikaten Spezialbrei gerührt, eine unendliche Vielfalt von Möglichkeiten tut sich hier dem Forschenden auf.

Diese kleine Anthologie ist eine unverzichtbare Anleitung und weckt den Wunsch, das Wissen um diese geheimnisvollen Pflanzen zu perfektionieren.

Fünfzehn unterschiedliche Möglichkeiten sich der von der Natur bereitgestellten Flora zu bedienen, listet das Buch für den geneigten Leser auf und bereitet ihm damit vergnügte Lesestunden.

Ob lustig, spannend, unheimlich, makaber oder nachdenklich - die Kurzgeschichten sind abwechslungsreich und bunt.

Die manchmal schon in Vergessenheit geratenen Möglichkeiten, den klassischen Giftmord durchzuführen, werden facettenreich dargestellt. Der sprichwörtliche "grüne Daumen" bekommt hier eine vollkommen neue Bedeutung.

Allerdings wird als Fazit auch die Warnung vor Nachahmung der Rezepturen nicht vergessen, und wenn der Leser am Ende des Buches angelangt ist, wird er wissen warum, denn für nur 216 Seiten Buchstärke ist die Anzahl der Opfer recht beachtlich!

Mit Hilfe seiner Schriftsteller-Kollegen hat Andreas Sturm hier eine sehr unterhaltsame Sammlung herausgegeben, deren schwarzen Humor ich gerne mit 5 Sternen belohnen möchte.