Rezension

Gleich zwei Liebesgeschichten

Im Warten sind wir wundervoll -

Im Warten sind wir wundervoll
von Charlotte Inden

Bewertet mit 4 Sternen

Zwei Liebesgeschichten werden hier auf zwei Zeitsträngen wechselnd erzählt:

1948 verliebt sich Luise Adler in Marburg in den Amerikaner Jo Hunter im Nachkriegsdeutschland. Mit ihrer Landung in New York als seine Verlobte nach dem Fiancée Act, einer Ergänzung der Bestimmungen des War Brides Act, wandert dieser Romanstrang entlang einem historischen Vorbild aus recherchierten Zeitungsartikeln etc.

2018, also siebzig Jahre später, beginnt ihre Enkelin Elfie ihrer Zufallsbekanntschaft Stephan auf dem Flug nach Ney York vom Schicksal ihrer Großmutter zu erzählen. Eigentlich will sie ihren dortigen Verlobten mit ihrer Ankunft überraschen und erlebt eine unerwartete Wendung.

Trotz der Kälte und des großen Nahrungsmittelmangels über mehrere Jahre nach Kriegsende verströmt der angenehme Schreibstil eine gewisse Leichtigkeit und Humor in kreativen Dialogen, trotz der doch ernsten Thematik. Während Luise in ihrem starken Charakter Geduld und Durchhaltevermögen zeigt, wirkt Elfie eher naiv, spontan und Halt suchend. Insgesamt wirken alle Beteiligten authentisch, sympathisch und liebenswert, auch der alte Karl.

Luises Lieblingsbild heißt übrigens Der Soldat und das lachende Mädchen (Jan Vermeer), wie Jo und Luise – sehr romantisch, wie überhaupt der ganze Roman.