Rezension

Grausame Kindheit

Stille Schuld - Gerlinde Friewald

Stille Schuld
von Gerlinde Friewald

Bewertet mit 5 Sternen

Nick Steins zweiter Fall beginnt sehr grausam. 6 Menschen werden gekreuzigt und gefoltert in einer Villa gefunden. Nur nach und nach wird die Identität der Toten bekannt. Die meisten sind Mitglieder der honorigen Gesellschaft. Sie alle standen in Verbindung mit dem Kinderheim Rotherburg. Nick und sein Team ermitteln in alle Richtungen. Nur ganz langsam spüren sie die Kinder auf, die in der besagten Zeit im Kinderheim lebten. Sie alle tragen ein Geheimnis in sich und sie haben eine weitere Übereinstimmung: sie waren alle gut anzusehen. Einigen von diesen Kindern haben sich in einem Geheimclub, der Sonne Seven, zusammengefunden, der von einem charismatischen Führer geleitet wird. Doch wo liegen die Zusammenhänge und Besonderheiten dieses Falles? Langsam setzt sich das Puzzle vor Nicks Augen zusammen.

Die Charakterisierung des Teams um Nick Stein ist wieder sehr gut gelungen. Peter der schon im ersten Fall eine große Unterstützung war. Arno, der Neue, passt ebenfalls wie Nick mehrmals betont sehr gut ins Team und dann am Ende natürlich Sam, die gute Seele, mit den manchmal rauen Umgangsformen. Auch menschlich sind die Charaktere sehr gut gezeichnet. Nick, der scheinbar seine Liebe (wieder) gefunden hat, Peter, der mit seiner Homosexualität sehr viel Empathie ausstrahlt, Arno der aus seinem Herzen auch keine Mördergrube macht und Sam, die einen Heiratsantrag bekommen hat. Auch die Opfer werden sehr genau durchleuchtet und der Leser erfährt hier viel über die Menschen und ihre Neigungen. Ebenfalls sind die Kinder, des Kindeheims Rotherburg sehr gut dargestellt. Schon allein beim Aussehen werden Gemeinsamkeiten dargestellt, wie auch in der heutigen Tätigkeit eine sehr offene Darstellung. Interessant ist die Figur der Astrologin, die mit ihrer Analyse von Nick, bei ihm einen sehr starken Eindruck hinterlässt. Der Aufbau der Story ist sehr gut gelungen und der Spannungsbogen ist sehr gut entwickelt, so dass auf der einen Seite das Ermitteln für den Leser möglich ist, aber immer noch sehr viele ungelöste Fragezeichen bis zum Ende übrigbleiben.

„Stille Schuld“ von Gerlinde Friewald ist sehr gut gelungener 2. Fall von Nick Stein, dem Rechtspsychologen. Spannend und unterhaltsam wird hier der Fall in angemessener Akribie gelöst. Ein gute Unterhaltung ist dieses Buch und deshalb auch empfehlenswert.