Rezension

gut mit Schächen

BookLess
von Marah Woolf

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kurzbeschreibung: Lucy liebte schon als kleines Kind Bücher - vor allen anderen konnte sie bereits lesen und ihr Bücherbedarf konnte kaum gestillt werden. So ist es nicht weiter verwundernd, dass sie neben ihrem Studium in der Londoner Nationalbibliothek arbeitet. Eines Tages wird sie für einige Zeit ins Archiv, im Keller, versetzt und die Bücher fangen plötzlich an, ihr mysteriöse Dinge zu flüstern. Sie führen Lucy zu einem Karton, doch als Lucy diesen öffnet und das darin enthaltene Buch in die Hände nimmt, bemerkt sie einen unheimlichen Schmerz des Buches, die Seiten sind leer und es zerfällt langsam. Sie kann sich darauf überhaupt keinen Reim machen. Und da gibt es natürlich auch noch Nathan, der sich ihr gegenüber merkwürdig benimmt und sich immer wieder das selbe, seltene und unglaublich kostbare Buch ausleiht. Wird sie verrückt, hat Nathan etwas mit dem verschwinden zu tun oder ist er völlig harmlos und hilft ihr?

Buchgestaltung: Ich finde es wirklich schade, dass es Bookless nicht als gebundene Ausgabe gibt - denn ich finde eifnach, dass sich diese besser lesen lassen. Das Cover fand ich anfangs nicht allzu ansprechend doch jetzt nach dem Lesen des Buches macht es doch Sinn. Besonders toll und süß finde ich, dass sich an jedem Kapitelanfang ein Zitat befindet - natürlich passend zum Thema Bücher und lesen. Schade fand ich aber widerum, dass die Konvertierung zwischendurch wechselt - mal als Blocksatz, dann wieder nicht. Ist das denn wirklich keinem aufgefallen?

Meine Meinung: Ach herrje, durch dieses Buch hatte ich ein Wechselbad der Gefühle. Es beginnt mit einem Prolog, der mir persönlich zu viel über den Inhalt verriet und mich deswegen ganz schön verwirrte – man wusste schließlich noch nicht recht, über welche Fähigkeiten Lucy denn nun verfügt und über welche nicht. Außerdem ist er einfach schrecklich.. soviel sei gesagt: brennende Bücher – mal ehrlich, ist das nicht unser aller Horrorszenario?
Zugegebenermaßen hat es ein wenig gedauert, bis mich das Buch so richtig in seinen Bann ziehen konnte, der Anfang plätschert so vor sich und und kommt nicht so richtig in Fahrt. Der Spannungsbogen baut sich langsam bis zum Ende hin stetig auf um dann regelrecht zu explodieren und dann – nichts, Ende, ich hätte mir irgendwie ein anderes Ende gewünscht. Dieses wirkte für mich eher absichtlich gewählt um jemanden auch bloß zum Kauf des zweiten Teils zu „zwingen“, also ein ziemlich mieser Cliffhanger.
Bookless ist hauptsächlich aus Lucys Sicht geschrieben – zwischendurch wechselt sie aber auch in die Sicht anderer Protagonisten, vor allem in Situationen bei denen Lucy unmöglich dabei sein konnte. Es spielt in heutige Zeit in London.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, jugendlich und federleicht geschrieben, ich hatte überhaupt keine Anstrengungen beim lesen.
Was ich wirklich wirklich schade fand sind die klischeehaften Protagonisten – Lucy die graue Maus, auf welche alle interessanten Jungs trotzdem stehen und Nathan der unglaublich mysteriöse, sexy Kerl der Lucy nicht widerstehen kann. Das haben wir alle doch schon zu genüge gehabt, das hat mich echt ein wenig enttäuscht. Dafür gefällt mir die Idee hinter der Geschichte umso besser.

Fazit: Ein Muss für alle Bücherjunkies, es hat mich einfach mitgerissen wie die Bücher gefühlt haben. Immerhin handelt Bookless so gut wie nur um Bücher und die Liebe zu ihnen, ich fand das sehr ansprechend. Wer allerdings komplexe Wortvariationen sucht wird hier nicht fündig. Einziges wirklich ernstzunehmendes Manko sind für mich die doch ziemlich Klischeehaften Personen.