Rezension

Gute Idee aber mit überzeichneter, überdrehter und unsympathischer Hauptfigur, die mich einfach nicht überzeugen konnte

Tödliches Idyll (Krimi) - Rhys Bowen

Tödliches Idyll (Krimi)
von Rhys Bowen

Bewertet mit 2.5 Sternen

Rhys Bowen – Tödliches Idyll (Hörbuch)

 

Evan Evans ist ein junger Polizist in einem Bergdörfchen, in dem es eigentlich recht langweilig ist. Wenn er sich nicht mit Nachbarschafststreitereien, Eifersüchteleien und dem wöchentlichen Kirchgang befassen muss, ist es ruhig bei seiner Arbeit. Eines Tages ruft der Hotelbesitzer bei Evan an, einer seiner Gäste ist vom wandern nicht zurück gekommen. Evan muss feststellen, dass er es nicht nur mit einem Vermisstenfall sondern auch mit zwei Todesfälle zu tun hat. Unfall oder Mord? Evan ermittelt und stellt nebenbei noch einen Apfelkuchen- und Tomatendieb...

 

Ich kannte bisher noch kein Buch von Rhys Bowen, und zumindest wird es für mich das letzte Buch aus der Reihe um Evan Evans sein. Den Cosy Krimi habe ich als Hörbuch, eingelesen von Omid-Paul Eftekhari, gehört.

Obwohl die Geschichte sicher Potenzial hatte, der Fall an sich spannend ist, die Idee mit dem kleinen Dörfchen nett, konnte mich die Hauptfigur Evan Evans einfach nicht überzeugen.

Nach nur kurzer Zeit hörte ich das Hörbuch, das ich in einer Leserunde gewonnen habe, nur noch mit Widerwillen, denn Evan Evans war mir persönlich zu überzeichnet dargestellt. Einerseits ist er ein erfahrender und begeisterter Polizist, andererseits rennt er jedem Rock hinterher und auch die Frauen fliegen absolut auf Evan, sodass sie teilweise sogar übergriffig werden.

Dadurch ist der eigentliche Fall ins Stocken geraten und verlor an Präsenz. Ich finde das sehr schade, denn sowohl der Klappentext als auch die Hörprobe haben mir gut gefallen. Und der Sprecher Omid-Paul Eftekhari hat einen Top-Job gemacht.

Die Figuren sind gut ausgearbeitet. Die Querelen im Dörfchen sind amüsant und erheiternd, die kleinen Kabbeleien sind unterhaltsam. Und doch habe ich mehr erwartet.

Natürlich ist Cosy Crime kein knallharter Thriller, wie der Name schon sagt, ist es ein gemütlicher Krimi, der nichts überstürzt und langsam daher plätschert, aber Evan und seine Weibergeschichten, die an einigen Stellen unreif und absolut übertrieben wirken, haben mir doch die Freude an diesem Krimi genommen.

 

Einen Pluspunkt gibt es für die Ausarbeitung der Schauplätze. Ich habe mir das Dorf als auch die Bergwelt gut vorstellen kann.

 

Einen weiteren Pluspunkt gibt es für den Sprecher Omid-Paul Eftekhari, der mich schon von anderen Hörbüchern überzeugen konnte und auch hier der Geschichte Lebendigkeit und Spannung eingehaucht hat. Er spricht in einem angenehmen Tempo und gibt jeder Figur durch kleine Änderungen in der Intonation oder der Stimmfarbe eine eigene Note.

 

Es tut mir leid, keine positivere Rezension verfassen zu können, aber diesmal traf das Hörbuch einfach nicht meinen Geschmack.

 

Das Cover ist genretypisch und hat mich angesprochen.

 

Fazit: Gute Idee aber mit überzeichneter, überdrehter und unsympathischer Hauptfigur, die mich einfach nicht überzeugen konnte. 2,5 Sterne.