Rezension

beschauliche Dorfidylle mit Todesfällen

Tödliches Idyll (Krimi) - Rhys Bowen

Tödliches Idyll (Krimi)
von Rhys Bowen

Bewertet mit 4 Sternen

Der Krimi spielt in Wales, in einem kleinen Bergdorf, in das es den Polizisten Evan Evans verschlagen hat. Die Gegend wird sehr schön und bildhaft beschrieben, man sieht die Schafe direkt vor sich. Die Dorfbewohner haben alle ihre Eigenarten, die einen sind etwas schrullig, andere vorlaut oder etwas unbeherrscht, sogar die aufdringlichen wurden nicht vergessen, alles in allem eine sehr schöne Mischung, die das Polizisten- und Privatleben von Evan ganz schön auf Trab halten.
Aber als dann eine Leiche gefunden wird, ist es aus mit der Idylle.

Evans ist ein liebenswerter Kerl, den man manchmal an die Hand nehmen möchte. Er lässt sich gerne bemuttern, eine klare Linie im Liebesleben findet er jedoch nicht. Dies wird gut beschrieben, wobei ich die Avancen von Betsy sehr aufdringlich und für das Buch irgendwie unpassend finde. Ebenso das häufige Kichern der männlichen Protagonisten, da hätte ich eher grinsen oder schmunzeln passender gefunden.
Sehr schön sind die kleinen Anekdoten wie der Diebstahl des Apfelkuchens oder der Konkurrenzkampf der Pfarrersfrauen. Ja, es gibt in diesem kleinen beschaulichen Ort zwei Pfarrersfrauen, zwei Pfarrer und auch noch zwei Kirchen, quasi direkt nebeneinander.

Alles in allem sehr gut geschrieben und leicht zu lesen. Zwischendurch gibt es manchmal etwas langatmigere Passagen, der Leser wird mit immer neuen Erkenntnissen oder Vorfällen jedoch schnell wieder zurück in die Geschichte geholt.

Der Krimi hat einige unvorhersehbare Wendungen,es gibt mehrere Verdächtige, aber wer war es denn schlußendlich wirklich? Das müsst ihr schon selbst herausfinden...