Rezension

Hatte anderes erwartet

Unsere glücklichen Tage - Julia Holbe

Unsere glücklichen Tage
von Julia Holbe

Bewertet mit 3 Sternen

Die Freundinnen Marie, Fanny und Elsa reisen wieder einmal an die französische Atlantikküste. Dort stößt Lenica zu ihnen. Sie verbringen dort unbeschwerte Tage. Eines Abends bringt Lenica ihren Freund Sean mit. Als der Sommer vorbei ist, umarmen sich die Freundinnen ein letztes Mal und reisen ab. Sie haben sich danach dreißig Jahre nicht mehr wiedergesehen. Erst eine zufällige Begegnung sorgt dafür, dass sie noch einmal in dem Haus am Meer zusammenkommen.

Ich hatte andere Erwartungen an das Buch und daher konnte mich die Geschichte wohl auch nicht packen. Im Wesentlichen geht es um die Dreiecksbeziehung zwischen Elsa, Lenica und Sean. Marie und Fanny sind eigentlich nur Randfiguren. Ich hatte etwas fürchterlich Dramatisches erwartet, was die Freundinnen von einem Moment zum anderen getrennt hat, aber das gab es eigentlich nicht.

Der Schreibstil hat mir allerdings gut gefallen. Er lässt einen die leichte, unbeschwerte Zeit erleben, so dass man sich an die Küste versetzt fühlt. In die Charaktere konnte ich mich allerdings nicht hineinversetzen, weil es mir unverständlich ist, wie man so befreundet sein kann und dann wortlos auseinandergeht und keinen Kontakt mehr hat. Da muss erst der Zufall eingreifen. Ganz besonders fremd blieb mit Elsa, die sich auch nach dreißig Jahren verhält wie ein Teenager.

Für mich zog sich die Geschichte hin. Das Ende ist dramatisch, aber passend. Alles andere wäre für mich falsch gewesen.

Eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Schuld – leider war dieser Roman nicht so meine Sache.