Rezension

"Heck" ermittelt

Mädchenjäger - Paul Finch

Mädchenjäger
von Paul Finch

Achtunddreißig Frauen verschwinden innerhalb eines kurzen Zeitraums. Alle sind jung, erfolgreich und führen bis zu ihrem Verschwinden ein glückliches Leben. Plötzlich sind sie weg, ohne auch nur die geringste Spur zu hinterlassen und tauchen auch nicht mehr auf – weder tot, noch lebendig. DS Mark „Heck“ Heckenburg ist offenbar der einzige, der eine Verbindung zwischen den Fällen sieht. Aber seine Nachforschungen laufen ins Leere und bringen keine Ergebnisse. Von Seiten der Polizei sieht man deshalb auch keine Veranlassung, diese Ermittlungen weiterzuführen und schließt die Fälle.

Aber Heck gibt nicht auf und ermittelt auf eigene Faust, bis er Unterstützung von der Ex-Soldatin Lauren Waxford erhält, deren Schwester unter den Verschwundenen ist. Gemeinsam streifen sie auf ihrer Suche durch die heruntergekommenen Viertel Manchesters und nehmen Kontakt zu äußerst zwielichtigen Typen aus der Unterwelt auf. Und tatsächlich erhalten sie einen Hinweis zu einer Organisation, die all das beschafft, wonach solventen Kunden der Sinn steht…

„Mädchenjäger“ von Paul Finch ist der Auftakt einer neuen Reihe um DS „Heck“ und ist eine Mischung  zwischen knallhartem Thriller und einem „police procedural“  - ich kenne leider keine gelungene Übersetzung für diesen englischen Begriff, und Polizei-Roman trifft es nun mal nicht hundertprozentig. Und der Autor weiß, wovon er schreibt, hat er selbst doch lange Jahre als Polizist gearbeitet.

Diese Zweiteilung macht den Roman zwar authentisch, ist aber gleichzeitig auch für das einzige Problem verantwortlich, das ich mit diesem Buch habe, denn jedes Mal, wenn Finch akribisch die Ermittlungsarbeit beschreibt, verliert die ansonsten rasante Geschichte sowohl an Spannung als auch an Tempo. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen.

Ich bin gespannt, ob er dies in „Rattenfänger“, dem zweiten Heckenburg-Thriller, der im Oktober 2014 in der deutschen Übersetzung erscheint, vermeiden kann.