Rezension

Spannung bis zur letzten Seite

Mädchenjäger - Paul Finch

Mädchenjäger
von Paul Finch

Bewertet mit 5 Sternen

Hinter „Mädchenjäger“ verbergen sich achtunddreißig  verschwundene Frauen, von denen in den letzten Monaten und Jahren keine Spur zu finden waren. Dann verschwindet noch eine Frau - Louise Jennings – deren Chef Ian Blenkinsop in das Visier der National Crime Group bei New Scotland Yard in London. Superintendent Gemma Piper, Detective Inspector Des Palliser und Detective Sergeant Mark „Heck“ Heckenburg werden mit dem Verschwinden der Frauen beauftragt. Allerdings steuert deren Vorsitzende Commander Laycock dagegen, weil Heck schon zu lange sich mit den Fällen beschäftigt hat. Dennoch lassen die achtunddreißig Frauen Heck nicht in Ruhe, und ermittelt unter Vier-augen-Absprache mit Gemma Piper auf eigene Faust. Lauren Wraxford wendet sich an Heck, weil deren Schwester Genene Wraxford zu den achtunddreißig verschwundenen Frauen gehört. Lauren möchte ihre Schwester finden, tot oder lebendig. Lauren verbrachte zuvor einige Jahre im Afghanistan-Krieg, so dass ihre militärische Ausbildung bei der einen oder anderen Auseinandersetzung für Heck hilfreich wird. Heck und Lauren läuft die Zeit davon, und auch deren Zeugen. Bisher unbekannte Täter mischen die Polizei und Betroffene auf. Wer wird am Ende gewinnen: Heck und Lauren oder der oder die Täter?

Paul Finch konstruierte einen komplexen Thriller mit einem hartnäckigen Ermittler, der seine Kanten und Ecken hat, aber sich für die Gerechtigkeit einsetzt, auch gegen Anweisungen des Vorgesetzten. Lauren Wraxford stellt in diesem Fall eine gleichberechtigte Partnerin dar, die sich keiner Prügelei oder Auseinandersetzung zu schade ist. Beide Figuren sind mir sehr sympathisch, ebenso Mark Heckenburgs Partnerin Gemma Piper in der Crime Group, mit der er in der Vergangenheit ein Verhältnis hatte. Die Entwicklung im Laufe des Thrillers wird spannender, umso näher man dem Ende kommt. Zwischendrin erzählt der Autor sehr temporeich die Handlungen, so dass man denkt, man sitzt gerade im Kino und schaut sich einen Actionfilm an. Schreibstil und Sprache sind verständlich und logisch nachvollziehbar. Aufgrund der Komplexität der Figuren wird die Geschichte spannend gehalten bis zur letzten Seite. Vor Brutalität scheut der Autor nicht zurück.

Mit diesem Thriller konnte ich einen neuen Ermittler kennenlernen, der mich begeistert hat. Die Figuren gefielen mir von Mark Heckenburg bis zu den Tätern, egal, ob sie gute oder böse Figuren sind, sie passen gut in und zu dem Thriller. Paul Finch schaffte eine gewisse Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern durch ihre Stärken und Schwächen, was die Figuren noch sympathischer macht. Das gewisse britische Flair untermalt die Figuren und Atmosphäre. Mädchenjäger ist mein neuer Favorit unter den britischen Ermittlern geworden.