Rezension

Hoffentlich nicht der letzte Teil ...

In tiefen Seen -

In tiefen Seen
von Lenz Koppelstätter

Bewertet mit 5 Sternen

Die Südtirol-Krimireihe von Lenz Koppelstätter liebe ich sehr und habe bisher fast alle Bände gelesen. Es ist immer wieder toll, Neues von den lieb gewonnenen Figuren zu erfahren.

Im Mittelpunkt steht Kommissar Grauner, der im Herzen eher Kuhbauer als Polizist ist, der aber trotzdem jeden seiner Fälle mit vollem Einsatz löst. Dabei wird er tatkräftig unterstützt von seinem Kollegen Saltapepe, der aus dem sonnigen Sizilien ins beschauliche Südtirol versetzt wurde. Außerdem ist Grauners Assistentin Tappeiner noch mit von der Partie, die auch alles gibt, um Licht ins Dunkel zu bringen.

In diesem Buch haben sie es mit einem besonders grausamen Mordfall zu tun: ein Künstler wird auf offener Wiese getötet und schlimm zugerichtet. Die Dorfgemeinschaft schweigt, obwohl sie die Schreie des Opfers gehört haben müssen ... was steckt dahinter?

Die Ermittlungen führen bald in die Kunstszene und außerdem in die Vergangenheit. Grauner und sein Team knien sich so rein, dass sie bald selbst alle mehr oder weniger in Gefahr schweben. Es gibt viele Verdächtige und einige der Spuren führen ins Leere, zusätzlich sorgen überraschende Verbindungen in der Vergangenheit für fesselnde Leseunterhaltung.

Dank des lebendigen und atmosphärischen Schreibstils ist man immer mittendrin. Als Verfilmung könnte ich mir die Reihe auch super vorstellen. Die Charaktere sind liebenswürdig und wirken authentisch. Besonders gefällt mir auch der Humor, der in diesem Band nicht zu kurz kommt, manchmal nur unterschwellig, aber oft auch begründet durch die Eigenheiten der Figuren.

Ganz nebenbei konnte ich auch in diesem Band wieder ein bisschen Neues erfahren, diesmal über die Kriminalität in der Kunstszene.

Der Krimi ist ein kurzweiliges Lesevergnügen, bei dem man meist gar nicht merkt, wie schnell man die Seiten umblättert. Die Story ist fesselnd, bestens durchdacht und am Ende stimmig aufgelöst. Etwas Sorgen macht mir das Ende und ich hoffe nicht, dass es bedeutet, dass Grauner tatsächlich nun in den Ruhestand gehen möchte. Ich würde gern noch mehr von ihm lesen.