Ich bin immer noch sprachlos...
Bewertet mit 4.5 Sternen
Lena und Daniel sind glücklich, bis er bei einem Autounfall stirbt. Was schon so tragisch ist, wird noch dadurch verstärkt, dass Lena im achten Monat schwanger ist. Sie ist kurz davor in ein tiefes Loch zu fallen und verzweifelt, weil sie ihrem Kind nicht die Gefühle entgegenbringen kann, die es verdient.
Ihre mütterlichen Beschützer-Gefühle werden allerdings geweckt, als ihre Tochter im Alter von vier Wochen entführt wird. Hoffnung, ihre Tochter wiederzusehen, gibt es eigentlich nicht. Denn der Entführer fordert: dein Leben für das dein Tochter...
Sehr gespannt war ich auf dieses Buch, weil ich auch schon so viel Positives darüber gehört habe. Die Leser überschlagen sich ja förmlich vor Begeisterung!
Dementsprechend hatte ich Angst, dass ich möglicherweise enttäuscht werden könnte, was aber definitiv nicht der Fall war. Spätestens bei der Entführung war ich Feuer und Flamme und konnte das Buch nur noch mit Mühe aus der Hand legen.
Wiebke Lorenz versteht es einfach, mit ihrem Schreibstil und dem dadurch erzeugten Klima den Leser förmlich an das Buch zu fesseln.
Das Buch lässt sich gut und leicht lesen, aber schockiert dennoch immer wieder aufs Neuste.
Immer wieder liest man Aspekte, bei denen man denkt: das kann doch jetzt nicht sein, oder? ich muss mich doch verlesen haben....!?
Aber leider ist dies nicht so, denn der Entführer ist erbarmungslos, wie er immer wieder aufs Neuste bemerkt. Und da man als Leser Lena am nächsten steht, leidet man noch mehr darunter, weil man sich von ihrer Verzweiflung nicht distanzieren kann.
Wirklich sympathisch war mir aber erstaunlicherweise keiner der Figuren. Nur den Hund Guiness schloss ich spontan ins Herz, obwohl ich sonst eigentlich nicht der Mensch bin, der mehr mit den Tieren als mit den Menschen sympathisiert.
Die Spannung baut sich langsam, aber stetig auf. Mein Verdacht regte sich schnell, wer es sein könnte, aber zwischendurch verdächtigte ich so ungefähr jeden, der auftauchte.
Man tappt als Leser also ziemlich lange im Dunklen und fiebert förmlich mit!
Das Ende hat mich als Leserin auch nicht enttäuscht, sondern sogar noch meine Erwartungen übertroffen. Ich hatte Angst, dass ich nach der ganzen Zeit des Mitfieberns nur enttäuscht werden könnte, aber Pustekuchen, meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen!
Insgesamt kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der spannende Unterhaltung zu schätzen weiß.
Für mich ist es eine klare Leseempfehlung. Kritikpunkte habe ich keine.
Ich kann nur sagen: lest dieses Buch - ihr werdet es nicht bereuen!