Rezension

Too much...

Bald ruhest du auch - Wiebke Lorenz

Bald ruhest du auch
von Wiebke Lorenz

Bewertet mit 2 Sternen

Eigentlich war Lena da, wo sie immer hin wollte. Den Mann fürs Leben hatte sie schon gefunden, nun war sie auch endlich schwanger; in einem Monat würde ihr gemeinsames Baby auf die Welt kommen. Doch Daniel, ihr geliebter Mann, starb plötzlich bei einem Autounfall.
Lena hat seither Mühe, dem Leben noch positive Seiten abzugewinnen. Sie verfällt in tiefe Depressionen, und würde ihr nicht ihre Schwiegermutter Esther in ihrer Trauer beistehen und ihr mit ihrem Baby Emma tatkräftig unter die Arme greifen, wüsste Lena nicht, wie sie das alles aushalten sollte. Doch der Alptraum ist noch nicht vorbei. Während Lena schläft, wird Emma entführt, und für Lena beginnt eine aufreibende Zeit. Wie soll sie Emma nur finden?

Viele begeisterte Rezensionen habe ich gelesen zu diesem Buch, doch leider kann ich mich dieser Begeisterung nicht anschließen. Was sicher als komplexes Verwirrspiel gedacht ist, ist in meinen Augen einfach too much.

Nichts und niemand ist, was es zu sein scheint, Tatverdächtige und neue Umstände geben sich laufend die Klinke in die Hand, jeder scheint irgendein Motiv zu haben. Überraschende Wendungen: gerne - in der Vielzahl allerdings schon wieder eher ermüdend. Lena als Hauptperson agiert oft in einer Weise, die für mich nicht nachvollziehbar ist, und sie war mir leider zu keinem Zeitpunkt der Geschichte wirklich sympathisch. Viele Passagen in der ersten Hälfte fand ich einfach nur langatmig, auch wenn sie erforderlich waren, um Einblicke in die Vergangenheit verschiedener Personen zu geben.
Jede Menge (Selbst-)Morde, wenig mehr als 'Hausfrauen-Psychologie' und dazu noch eine für mich unnötige Grausamkeit gegen ein Tier ergeben für mich noch keinen gelungenen Thriller. Sorry, aber für mich ist das eher: verzettelt.

Langatmig in der ersten Hälfte, reißerisch in der zweiten, dazu Charaktere, die wenig Facetten aufweisen und oft wenig glaubwürdig agieren - für mich leider keine gelungene Vorstellung.

Zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden, und so kann ich abschließend nur empfehlen, dass sich jeder selbst ein Bild machen möge...

© Parden