Rezension

Ich erwarte gespannt den dritten Band

Die Rache des Normannen - Ulf Schiewe

Die Rache des Normannen
von Ulf Schiewe

Gilberts Liebeskummer könnte größer kaum sein, hat ihn doch seine Geliebte verlassen wegen eines gebrochenen Schwures. Da kommt der Auftrag, die Comtessa Gaitelgrimma, Ehefrau des normannischen Grafen von Apulien zu schützen, wenn sie in ihre Heimatstadt Salerno reißt um ihr Kind taufen zu lassen, zu schützen, gerade Recht. Mit einem delikaten Geschenk für die dortig Herrschenden im Gepäck macht sich Gilbert mit seinen Gefährten und der Comtessa auf den Weg, nicht ahnend welche Gefahr über ihnen schwebt.

Die lang erwartete Fortsetzung von Ulf Schiewes Normannen-Saga lässt weder die Spannung noch die Atmosphäre, welche man im ersten Band liebgewonnen hat, missen. Doch im Gegensatz zum ersten Band fand ich mich in diesem sehr schnell in der Handlung und mit den Charakteren zurecht. Ich habe alte Freunde zu einem neuen, mehr als spannenden Abenteuer begrüßt und fieberte regelrecht von einer Seite zur anderen, um mit ihnen dieses Abenteuer zu bestreiten.
Ulf Schiewe schreibt spannend, umgeht dabei jedoch nicht die darstellenden Momente. Vom mittelalterlichen Salerno z.B. war ich begeistert und hätte gerne noch mehr darüber gelesen. Doch der Fokus lag in dieser Geschichte eher auf actiongeladenen Kämpfen und raschen Handlungen, als auf malerischen Beschreibungen. Trotzdem kamen sie nicht zu kurz. Das ein oder andere Mal lief mir auch ein kurzer Schauer über den Rücken, ob der Grausamkeit und Blutrünstigkeit der Normannen. Doch der Autor hat diese Beschreibungen an den richtigen Stellen eingesetzt, sodass ich persönlich noch tiefer in die Handlung eintauchen konnte.
Gilbert und ich haben rasch wieder zueinander gefunden, und ich freue mich immer wieder, dass die Geschichte aus seiner Sicht erzählt wird. Er ist ein toller Charakter, mit dem man mitfiebern kann.

Auch in diesem Band der Normannen-Saga zeigt sich wieder, dass manchmal in der Kürze die Würze liegen kann. Mit seinen 400 Seiten ist das Buch für einen historischen Roman eher dünn, trotz allem hat die Seitenanzahl weder der Spannung noch den Charakteren geschadet. Und das ist wiederrum eine Leistung, die ich dem Autor hoch anerkennen muss. Ich freue mich jetzt schon auf Band Nummer drei und gebe diesem Band sehr gerne fünf Sterne. Wieder einmal wurde ein dunkles Stück der mittelalterlichen Geschichte für mich erhellt.