Rezension

wunderbar

Die Rache des Normannen - Ulf Schiewe

Die Rache des Normannen
von Ulf Schiewe

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchbeschreibung: ==

Süditalien 1054: Die Contessa Gaitelgrima, Gemahlin des normannischen Grafen von Apulien, reist in ihr heimatliches Salerno, wo sie ihren neugeborenen Sohn an der Seite ihres Bruders, Prinz Guaimar, taufen lassen will. Der junge Normanne Gilbert erhält von Robert Guiscard den Auftrag, sich um ihre Sicherheit zu kümmern. Reichtum und Opulenz des lombardischen Salernos beeindrucken ihn. Doch hinter der glitzernden Fassade braut sich ein gewaltiger Machtkampf zusammen, der die illustre Prinzenfamilie zu vernichten droht. Im mörderischen Sturm des Aufstands kämpfen Gilbert und seine Gefährten um ihr Leben und riskieren alles, um Gaitelgrima und ihr Kind zu retten.

== Leseeindrücke: ==

Bei diesem historischen Roman handelt es sich um die Fortsetzung zu Band 1 "Das Schwert der Normannen" , den ich leider zuvor nicht kannte und dementsprechend auch nicht gelesen habe. Dennoch wurde ich mit Gilbert und seinem Gefolge gleich warm.  Wir befinden und anno 1054. Zu Beginn der Handlung, die aus der Ich-Perspektive Gilberts erzählt wird - lesen wir von einem Kampf, der sich glücklicherweise nur als Übungskampf herausstellt.

Die Haupthandlung beschreibt Contessa Gaitelgrima Reise in ihre Heimat Salerno, um dort ihren neugeborenen Sohn taufen zu lassen. Unser Protagonist und Ich-Erzähler der Normanne Gilbert wird beauftragt zu deren Schutze sie zu geleiten. Zunächst ist Gilbert - und wir Leser Dank der wunderbaren detaillierten Beschreibung - von Salerno angetan, er weiß aber noch nicht, was sich für ein gewallter Machtkampf dort zusammenbraut ….

Ich finde es auch angenehm, dass viele christliche Aspekte aufgegriffen werden, in der damaligen Zeit spielte das Christentum ja auch eine wichtige Rolle und das Christentum eben schon seinerzeit alle Welt erfasst hat. Elementare christliche Szenen wie u.a. die Totenwache von Sverres Leichnam (wie es bei Christen üblich ist) und auch die Taufe von Contessa Gaitelgrimas Sohn. Anhand der Beerdigungsszenen im Kapitel "Die Taufe" merkt man mal wieder wie nah Tod und Leben beieinander liegen.
Obwohl es sich um einen historischen Roman handelt, ist die Sprache weder geschwollen, noch unverständlich altertümlich, sondern wunderbar verständlich.

Die 16 Kapitel verteilt auf 412 Seiten waren angenehm kurz und kurzweilig. Sehr hilfreich auch das Personenverzeichnis, anhand dessen man die genauen Beziehungen der Protagonisten untereinander nachvollziehen kann. Viele der Protagonisten haben somit auch tatsächlich existiert wie beispielsweise Drogo von Hauteville, Graf von Apulien († 10. August 1051) und natürlich auch Gaitelgrima. Gilbert hingegen ist eine fiktive Person. Anhand der Süditalien-Karte vorne im Buche, können wir uns auch örtlich in das geschehen hineinversetzen.

Ich habe diesen Roman wahrlich verschlungen und genossen.
Von mir erhält diese Lektüre 5 von 5 Sterne!

 

by esposa1969