Rezension

Ich fand die 650 Seiten leider ein wenig zu langatmig

Der Beobachter - Charlotte Link

Der Beobachter
von Charlotte Link

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Beobachter

Kurz zusammengefasst:

Er beobachtet das Leben wildfremder Frauen. Träumt sich an ihre Seite, in ihren Alltag. Identifiziert sich mit ihnen und will alles von ihnen wissen. Als Beobachter. Auf der Flucht vor seinem eigenen Dasein, das aus Misserfolgen besteht. Nur aus der Ferne liebt er die schöne Gillian Ward. Die beruflich erfolgreiche Frau, glücklich verheiratet, Mutter einer reizenden Tochter, wird von ihm über die Maßen idealisiert. Bis er zu seinem Entsetzen erkennt, dass er auf eine Fassade hereingefallen ist. Denn nichts ist so, wie es scheint. Gleichzeitig schreckt eine Mordserie die Menschen in London auf. Die Opfer: alleinstehende Frauen. Auf eine rachsüchtige, sadistische Weise umgebracht. Die Polizei sucht einen Psychopathen. Einen Mann, der Frauen hasst.

Inhalt: Wir lernen Samson kennen, der eigentlich nur von einer perfekten Familie träumt, er möchte einfach eine Frau kennenlernen, mit ihr Kinder haben und sich jeden Tag darüber freuen. Stattdessen wohnt er seiner Schwägerin, die ihn nicht leiden kann und seinem Bruder und er hat nur einen guten Freund. Aber keiner hat richtiges Verständnis für seine makabre Freizeitbeschäftigung, nämlich er schleicht den ganzen Tag vor den Einfamilienhäusern im Viertel herum und beobachtet die Familien und wünscht sich ein Teil davon zu sein. Und dafür passt er auch gleich in das Raster der Polizei. Und er soll auch noch den Mann von seiner heißgeliebten Familie ermordet haben, da taucht er unter. Und die Frau wird das Ziel des Mörders und erst hat sie einen Verdacht, denn sie hat einen neuen Freund, den Baseballtrainer von ihrer Tochter, aber er ist manchmal sehr komisch. Denn er war mal bei der Polizei, aber nach einer Sache wegen sexueller Belästigung, ist er Trainer, aber das macht ihr ein wenig Angst. Und die Polizei findet auch keine richtige Gemeinsamkeit, denn warum auf einmal wurde ein Mann ermordet, wo es doch vorher nur Frauen waren, auch noch welche, die alt und allein waren, also kaum soziale Kontakte. Aber durch den Trainer kommen sie der Sache schon bald näher. Und das Ende kommt langsam, aber wohl durchdacht. Denn es ist kein Frauenhasser, der die Morde verübt, sondern es ist jemand, den man gar nicht erst vermutet hätte, aber das ist auch gut so.

Meine Meinung: Ich fand die 650 Seiten leider ein wenig zu langatmig und in der Mitte des Buches wusste ich immer noch nicht, wer nun der Mörder ist, denn es gab sehr viele verzweigte Irrwege, die den Leser auf eine falsche Fährte locken sollte. Ich denke, dem Buch hätten 200 Seiten weniger gutgetan, aber das letzte Drittel las sich wie von allein. Und dieses Buch war wieder ein gutes Charlotte Link Buch, gut und packend geschrieben, auch wenn es manchmal ein wenig langatmig war, war es doch am Ende sehr stimmig und zu einem logischen Ende geführt worden. Ich bin ein begeisterter Leser von ihren Romanen und ich finde es immer spannend, wie sie die Bücher aufbaut und welche Verstrickungen sie zusammen bringt und trotzdem kommt es zu einem runden Ende, das finde ich immer faszinierend. Ich würde nur einen Punkt Abzug wegen der Dicke des Buches geben, aber wiederum füllt sie ja auch die über 600 Seiten aus, also hat man mehr Lesevergnügen. Top, wie immer, nur in der Mitte war es ein wenig langweilig, aber sonst ein tolles Buch.