Rezension

Ich mochte das Buch teilweise sehr gern, habe aber auch Kritik

Hold Me - New England School of Ballet -

Hold Me - New England School of Ballet
von Anna Savas

Bewertet mit 3.5 Sternen

Achtung: Band 1 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen.

 

Triggerwarnung: Bitte beachtet die Triggerwarnung des Verlages, es kommen teilweise heftige Themen vor.

 

Mit vielem hätte Zoe am ersten Tag an der New England School of Ballett gerechnet, aber nicht damit, plötzlich Jase gegenüberzustehen. Ihrem Jase. Dem Jase, der all ihre Geheimnisse kennt, alle bis auf eins. Der Jase, den sie verlassen hat. Der Jase, dem noch immer ihr Herz gehört.

Doch Jase ist nicht mehr der gleiche wie damals. Er ist voller Wut, auf alles und jeden, vor allem aber auf seine Eltern, die ihm seine Zukunft stehlen wollen und auf Zoe, die ihn zerstört hat.

Und weil das Schicksal manchmal wirklich ein Miststück ist, werden Zoe und Jase als Partner beim Part-de-deux eingeteilt. Wird das gutgehen?

 

 

Ich muss vornewegschicken, dass ich schon sehr früh einen Verdacht bezüglich Zoes Geheimnis hatte, die Hinweise waren meiner Meinung nach sehr deutlich. Einerseits kann ich verstehen, warum sie Jase nichts davon erzählt hat, andererseits aber auch nicht. Damit hat sie sie beide verletzt.

 

Jase mochte ich in der Vergangenheit lieber als in der Gegenwart. Ja, er hat jedes Recht so wütend zu sein, aber trotzdem macht seine Wut ihn und damit auch das Lesen des Buches anstrengend.

 

Mit Zoe leidet man mit, obwohl man sie manchmal auch ermutigen will, endlich damit herauszurücken und so wenigstens für Klarheit zu sorgen. Jase möchte man schütteln. Wie gesagt, seine Wut und sein Frust sind total nachvollziehbar, aber gefühlt dreht sich bei ihm viel zu lange alles nur darum. Er ist wütend. Er tickt aus. Er schreit andere an.

 

Zwei Aspekte haben mich zudem etwas gestört. Zum einen Charlotte. Ich weiß, dass es im Ballett zwischen den Konkurrenten manchmal heftig zugehen kann, aber Charlotte ließ für mich jedes Maß und damit auch die Realität vermissen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand so weit geht. Mobbing, klar, aber das? Zumal sie einander so lange kennen und Zoe sie als ihre beste Freundin damals bezeichnete. Das kann ich im Übrigen auch nicht nachvollziehen, aber darum geht es nicht.

Der zweite Aspekt betrifft Zoes Geheimnis und die Entwicklung der Situation zwischen ihr und Jase. Mir ging es da in einem bestimmten Bereich zu abrupt zu schnell. Da fehlte mir die langsame Annäherung. Das ging mir zu schnell und vor allem hätte ich erwartet, dass da mehr Vergleiche kommen, mehr Gefühle als nur das, was man immer liest.

 

 

Fazit: Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, allerdings gibt es einfach ein paar Dinge, die mich gestört haben. Ich fand die Protagonisten nicht unsympathisch, vor allem Zoe mochte ich sehr. Aber ich empfand Jase durch seine Dauer-Wut als sehr anstrengend. Er hatte allen Grund wütend zu sein, aber er war gefühlt ständig nur wütend und rastete immer wieder aus. Das war mir einfach zu viel. Ich fand auch, dass die Handlung rund um Charlotte etwas too much war. 

Abgesehen davon war da noch ein Aspekt, der mit Zoes Geheimnis zu tun hatte, den ich anders erwartet hätte. Das ging mir zu abrupt und zu schnell. So einfühlsam und toll damit ansonsten umgegangen wurde, aber da fehlte mir genau das.

 

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.