Rezension

Schöne Geschichte, trotz mancher Klischees

Hold Me - New England School of Ballet -

Hold Me - New England School of Ballet
von Anna Savas

Bewertet mit 4.5 Sternen

Als Zoey an der New England School of Ballet anfängt, trifft sie Jase wieder. Jase, der einst der beste Freund ihres Bruders war und mit dem sie alle ihre Wahrheiten teilte. Als er ihr als Tanzpartner zugeteilt wird, ist klar, dass sie einen Weg finden müssen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, um die Gegenwart gemeinsam zu meistern,

Beim Lesen ist für mich die besondere Verbindung zwischen Zoey und Jase sofort spürbar. Die Chemie zwischen ihnen stimmt einfach. Umso mehr fragte ich mich, was wohl zuvor passiert ist, dass die beiden keinen Kontakt mehr zueinander hatten, als Zoey an der Ballettschule anfängt. Sofort wünschte ich mir, dass die beiden schnell wieder zusammenfinden

Schnell war ich ein wenig enttäuscht. Denn es wirkte zu Beginn so, als hätten wir hier das typische Traumpaar, das nicht zueinander finden kann, weil sie nicht offen und ehrlich miteinander reden. Dieses Problem ist in vielen Liebesgeschichten das Hauptproblem. Es gibt einen großen Elefanten im Raum, der von beiden umkreist wird, der für die Spannungen verantwortlich ist, aber von beiden nicht benannt und schon gar nicht beseitigt wird. Ein wenig ist dies bei „Hold me“ von Anna Savas auch der Fall. Doch zum Glück nicht ganz so übertrieben, wie in vielen anderen Liebesromanen.

Meine zweite Befürchtung war, dass die intrigante, manipulative Gegenspielerin dafür sorgt, dass die Situation für die Protagonisten unerträglich wird und diese in eine aussichtslose Lage gedrängt werden. Doch auch hier hat die Autorin zum Glück nicht die Intrigen, Manipulationen und Triumphe der Bösen in den Mittelpunkt der Handlung gestellt. Dadurch gab es zwar eine Gegenspielerin, die jedoch den Verlauf der Geschichte nicht komplett bestimmt hat.

Punkten konnte Anna Savas bei mir mit vielen sehr sympathischen Figuren, die ich gerne in der Realität treffen würde. Besonders Jase konnte mich mit seiner empathischen und fürsorglichen Art, seinem sechsten Sinn und behutsamen Umgang mit Zoey für sich einnehmen.

Die Geschichte wird zum einen aus der Sicht von Zoey und Jase erzählt. Das fand ich sehr schön, weil man dadurch die Gefühle und Gedanken beider Figuren kannte. Zum anderen gibt es zwei Erzählstränge. Das ist die Gegenwart, in der die beiden Hauptfiguren an der Ballettschule sind und versuchen, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Es gibt jedoch auch einen Erzählstrang, der in Einschüben die Ereignisse von vor einem Jahr erzählt. So erfahren wir, was Zoey und Jase auseinandergetrieben hat, aber auch, wie sie sich nun wieder annähern.

Ich habe mich von dem Buch sehr gut unterhalten gefühlt. Ich war sehr neugierig auf die Geschichte der beiden und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Sowohl Jase als auch Zoey sind mir Seite um Seite ans Herz gewachsen. Es war sehr schön, ihre Geschichte zu lesen. Ich hoffe, sie kommen auch in den weiteren Teilen über die New England School of Ballet von Anna Savas immer mal wieder vor.