Rezension

Ich vergesse augenblicklich meinen Alltag

Hoch wie der Himmel - Julie Birkland

Hoch wie der Himmel
von Julie Birkland

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn sich deine Träume und das Leben im Weg stehen, hast du die einmalige Chance, das Wesentliche zu erkennen. by lesehungrig

Zur Handlung:
Annik bricht mit ihrem Sohn Theo in ein neues Leben auf. Sie verlässt Hamburg und zieht nach Norwegen. Dort erwartet sie ein Job, ein entzückendes Haus und zahlreiche liebenswerte Menschen. Doch der Sonnenschein bringt auch Schatten mit sich.

Die Figuren:
Annik Lerch ist Ärztin und für mich eine mutige Frau. Sie ist alleinerziehende Mutter eines fünfjährigen Sohnes, den ich sofort in mein Herz schließe. Ich bewundere sie, dass sie einen Neubeginn in Lillehamn wagt. Annik ist offenherzig, empathisch und ein starker Charakter, der mich mehr als einmal beeindruckt. 

Dr. Krister Solberg ist Anniks neuer Chef. Er ist kein Mann vieler Worte, was Annik verunsichert. Krister ist zurückhaltend, sportbegeistert, durchtrainiert und für mich klar zu lesen, sobald er sich öffnet. Er bleibt sich treu, was ich gut finde, aber er hat auch eine Seite an sich, die mich nachhaltig beschäftigt. 

Alle Nebenfiguren sind liebvoll ausgearbeitet, wobei sie mich unterschiedlich stark erreichen. Die Entwicklung der Protagonisten wird nachvollziehbar geschildert. 

Die Umsetzung:
Es ist ein Buch der leisen Töne mit Sogwirkung. Ich genieße meinen Aufenthalt in Norwegen und habe alles deutlich vor Augen. Der atmosphärisch dichte Schreibstil ist flüssig zu lesen. In den Seiten liegt ein ruhiges Tempo, das die Leselust aufrecht hält. Gegen Ende nimmt die Spannung gewaltig zu und ich vergesse kurzzeitig das Atmen. Mir gefällt die Annäherung zwischen Krister und Annik. Von Beginn an herrscht ein Prickeln in den Zeilen, das mich voll erfasst. Es wird romantisch, tiefgründig, humorvoll und der Herzschmerz bleibt nicht aus. 

Birkland schenkt mir unterhaltsame Lesestunden mit einem genialen Kopfkino und viel Text zwischen den Zeilen, der mich nachdenklich stimmt. Für mich liest sich die komplette Story authentisch und ich hinterfrage nichts. Obendrein bin ich schwer in Theo verliebt und habe ebenso Alva, Krister und Espens Schwester, ins Herz geschlossen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Krister und Annik in der 3. Person geschildert. 

Mein Fazit:
„Northern Love – Hoch wie der Himmel“ legt mir Norwegen zu Füßen. Es ist ein Buch der leisen Töne, bei dem jeder Klang sitzt. Die Geschichte kriecht mir langsam, aber stetig unter die Haut. Birkland zeichnet ein Stimmungsbild, mit dem ich mich sofort wohlfühle. Die Story berührt mich, hält mich fest und führt mich an alles dicht heran. Für mich ist es die ideale Lektüre, um den Alltag zu vergessen und mich in den Seiten zu verlieren. Ich freue mich total auf den Folgeband, indem sich die Handlung um Espen und Svea drehen wird. 

Von mir erhält „Northern Love – Hoch wie der Himmel“ 5 entzückende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.