Rezension

In Schwedens Wäldern

Dunkelsommer - Stina Jackson

Dunkelsommer
von Stina Jackson

Bewertet mit 5 Sternen

„Wie ein Fieber hatte ihn die Wut gepackt, er konnte ihnen [den Dorfbewohnern] nicht in die Augen sehen. Linas Freunde und deren Eltern, Lehrer und Bekannte, Nachbarn und die Nachbarn der Nachbarn. Alle diese Menschen, die etwas gesehen haben mussten, die etwas wissen mussten. Die unter Umständen sogar etwas damit zu tun hatten. Ganz Glimmersträsk stand unter Verdacht. Bis zu dem Tag, an dem er Lina zurückbekam, würde er jedem Bewohner misstrauen.“ (Seite 103)

Nachdem er vor drei Jahren Lina frühmorgens an der Bushaltestelle abgesetzt hat, ist sie spurlos verschwunden. Seitdem ist ihr Vater dabei verrückt zu werden. Seine Ehe mit Anette ist zerbrochen, seine guten Vorsätze, nicht mehr zu trinken und zu rauchen, sind dahin. In den Sommernächten fährt Lelle auf der Suche nach seiner Tochter immer die wieder die gleiche Strecke ab.

Eines Tages zieht die siebzehnjährige Meja mit ihrer Mutter in die Waldeinsamkeit. Während Silje mit ihrer Sehnsucht nach Liebe jedes Hindernis hinnimmt, ist Meja von dem Neuanfang weniger begeistert. Bis sie sich verliebt und Hoffnung auf ein normales Leben aufkeimt. Doch zur selben Zeit verschwindet wieder ein Mädchen.

Stina Jackson, Jahrgang 1983 stammt aus Nordschweden. So fiel es ihr nicht allzu schwer, in ihrem Debütroman die unheimliche Stimmung in den tiefen Wäldern ihrer Heimat einzufangen. Sie legte mehrere Fährten, so dass ihre spannenden Zeilen bei mir einen regelrechten Lesesog entfachten, so dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.